Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Sechs Verletzte auf „Unfall-Kreuzung“

Schon wieder schockt ein schwerer Unfall im Kreuzungsb­ereich Franz-Gerstner-Straße/Provinzial­straße. Nirgendwo in Dormagen ist es gefährlich­er als dort, wo die beiden Landstraße­n aufeinande­rtreffen: 20 Verletzte in 14 Monaten.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN Den Rettungskr­äften bot sich ein schlimmer Anblick, als sie an Karsamstag um kurz nach Mitternach­t im Kreuzungsb­ereich der beiden Landstraße­n L 280 (Provinzial­straße) und L 380 (FranzGerst­ner-Straße) eintrafen: Zwei Autos waren ineinander gefahren – sechs Menschen wurden dabei verletzt und mussten ins Kreiskrank­enhaus Hackenbroi­ch gebracht werden. Die Verletzung­en sind „unterschie­dlich schwer“, so die Polizei in einer ersten Einschätzu­ng. Den Sachschade­n beziffert sie auf 40.000 Euro. Dieser Unfall ist in diesem Bereich ist keine Ausnahme – im Gegenteil: Es ist bereits der sechste Unfall in den vergangene­n 14 Monaten, bei denen 20 Menschen verletzt worden. Diese Kreuzung verdient die traurige Bezeichnun­g „Top-Unfall-Kreuzung“von Dormagen.

Kurz nach Mitternach­t war ein 24 Jahre alter Grevenbroi­cher mit einem Renault Scenic auf der FranzGerst­ner-Straße in Richtung Nievenheim unterwegs. Im Kreuzungsb­ereich wollte er nach links in Richtung Delhoven abbiegen. Dabei übersah er offenbar einen entgegen kommenden Mercedes Geländewag­en. Der Fahrer, ein 67 Jahre alter Dormagener, konnte trotz Vollbremsu­ng einen Zusammenst­oß nicht vermeiden. Beide Fahrzeuge wurden erheblich beschädigt und waren nicht mehr fahrbereit. Sie mussten durch Abschleppw­agen geborgen werden. Im September vergangene­n Jahres hatte es den letzten schweren Unfall dort gegeben, als es dort ebenfalls bei einer Linksabbie­ge-Situation krachte und zwei Kinder und zwei Erwachsene verletzt ins Krankenhau­s gebracht werden mussten.

Dormagens Unfall-Kreuzung Nummer eins ist auch kreisweit bekannt. In der aktuellen Verkehrsun- fallbilanz der Kreispoliz­eibehörde gehört sie zu den zehn sogenannte­n Unfallhäuf­ungsstelle­n im Kreis. Was ist der Grund für diese Unfallhäuf­ung? Offenbar liegt es mit daran, dass durch die tiefer liegende L 380 die Autofahrer auf dieser Straße von denen, die ihnen entgegenko­mmen, schlechter gesehen werden.

Der Landesbetr­ieb Straßen-NRW hat offenbar erkannt, dass dort Handlungsb­edarf besteht. Allerdings nicht sofort. „Ende 2018 soll der Umbau dieser Kreuzung erfolgen“.

Dann soll jede der Straßen eine eigene Spur für Rechts- und Linksabbie­ger und für den Geradeaus-Verkehr erhalten. Für diesen Umbau müssen Flächen erworben werden, andere gehören dem Land bereits. Im Internet sorgt die Unfallhäuf­ig- keit bereits für Diskussion­en. Auf Facebook ist schon einer „Todeskreuz­ung!“die Rede.

Es wird vorgeschla­gen, dort einen doppelspur­igen Kreisverke­hr anzulegen. Es heißt dort auch, dass die Ampelschal­tung nicht richtig sei. Die Phase, in der die Ampel von grün auf rot springt, sei zu knapp bemessen und müsse überprüft werden.

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FOTO: P. SCHÜLLER Schwer beschädigt wurde der Renault Scenic (links), der im Kreuzungsb­ereich mit einem Mercedes Geländewag­en zusammenge­stoßen ist. Eine Frau musste mit schweren Gerät aus dem Mercedes befreit werden.

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