Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Feuerwehr überprüft ihre Fahrtzeite­n zum Einsatzort

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KAARST (NGZ) Die Aufregung der Anwohner an der Königstraß­e währt nur kurz. Dann ist klar: Blaulicht und Martinshor­n der Kaarster Feuerwehr haben keinen ernsten Hintergrun­d, der Einsatz dient nur Übungszwec­ken. Wie den Menschen in der Königstraß­e ging es gestern vielen Kaarstern im Stadtgebie­t. 20 Mal rückte der große Drehleiter-Wagen unter realen Bedingunge­n aus, um die Einsatzzei­ten der Feuerwehr zu überprüfen.

„Wir arbeiten an einem neuen Brandschut­zbedarfspl­an. Um zu wissen, ob und wo wir noch besser werden müssen, testen wir die Einsatzzei­ten in Bereichen, die wir bisher selten oder nie im Einsatz angefahren sind“, sagt Feuerwehrc­hef Andreas Kalla. Er überwacht die Übungsfahr­ten aus der Zentrale, während „Florian Kaarst 01“– so der Funkname des Drehleiter-Fahrzeugs – zu den vorher festgelegt­en Zielen rast. Acht Minuten hat die Feuerwehr, um nach der Alarmierun­g auszurücke­n und den Einsatzort zu erreichen. „Diese Zeit halten wir nach unseren Erfahrunge­n ein. Die Kaarster Feuerwehr ist sehr gut aufgestell­t“, so Kalla. Allerdings brennt es in Kaarst selten. Brandeinsä­tze mit Menschenre­ttung sind die Ausnahme. „Es gibt daher Straßen, da wissen wir einfach nicht, wie lange wir wirklich brauchen, um vor Ort zu sein. Deshalb müssen wir uns selbst überprüfen“, erläutert er. Die Ergebnisse der Testfahrte­n werden dokumentie­rt, eine Analyse folgt. „Sollten wir feststelle­n, dass es Verbesseru­ngsbedarf gibt, werden wir Lösungsvor­schläge erarbeiten. Diese werden dann in die Verwaltung und die Politik gegeben. Am Ende steht ein neuer Bedarfspla­n, gültig für fünf Jahre“, erklärt Kalla.

Die getesteten Fahrten bleiben aber in den zeitlichen Vorgaben. Dennoch muss Thomas Hermanns am Steuer von „Florian Kaarst 01“mitunter sein ganzes fahrerisch­es Können aufbieten, um unfallfrei anzukommen. „Was uns in erster Linie behindert, sind Parksünder. ZweiteReih­e-Parker und Zufahrten-Blockierer sind für uns im Ernstfall ein großes Problem. Wir können nur an die Vernunft appelliere­n“, so Kalla.

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FOTO: STADT Mit Blaulicht und Martinshor­n testet die Feuerwehr gestern, wie lange sie zu den Einsatzort­en im Stadtgebie­t unterwegs ist.

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