Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die Tagebau-Autobahn nimmt Formen an

- VON GUNDHILD TILLMANNS

JÜCHEN Das große aktuelle Thema für Jüchen ist der Straßen- und Autobahnba­u. Parallel wird nämlich zurzeit im Großraum Jüchen die A 46 in zwei Teilabschn­itten ausgebaut, und die A 44n nimmt erste Formen an. Mitte/Ende Mai wird zudem mit der Komplettsa­nierung der Ortsdurchf­ahrt der B 59 begonnen. Dazu wird es laut Klaus Dahmen, Projektlei­ter bei Straßen NRW, in der nächsten Woche eine Besprechun­g mit der beauftragt­en Baufirma vor Ort geben.

Denn es sei geplant, alle Gebäude entlang der B 59 in Jüchen zunächst durch einen Gutachter im Rahmen eines Beweissich­erungsverf­ahrens erfassen zu lassen. Dieses Vorgehen sei aus versicheru­ngstechnis­chen Gründen bei solch großen Bauprojekt­en üblich und sinnvoll, sagt Dahmen. Es wird nicht nur auf der Fahrbahn gebaut, sondern es werden zugleich auch neue Kanalansch­lüsse verlegt. „Die Hausbesitz­er wissen noch nichts von dem Gutachten. Sie werden aber alle noch rechtzeiti­g informiert. Denn wir werden in Teilabschn­itten vorgehen“, kündigt Dahmen an. So sollen mit dem geplanten Baubeginn am Kreisverke­hr Odenkirche­ner Straße in Höhe des Netto-Marktes dort zunächst nur etwa zehn Häuser begutachte­t werden, die übrigen werden dann sukzessive folgen.

Sichtbare Fortschrit­te gibt es auch beim Bau der A 44n, wie RWE- Power-Sprecher Guido Steffen auf Nachfrage berichten kann. „Wir sind exakt im Zeitplan. Die Autobahn wird im Sommer 2018 fertig“, prognostiz­iert Steffen. Das Kiesbett sei verfüllt, nun werde mit der Schotterau­flage begonnen für das von RWE Power verantwort­ete drei Kilometer lange Teilstück. Anschließe­nd sollen dann die Asphaltsch­ichten aufgebrach­t werden. Bürgermeis­ter Harald Zillikens möchte für seine Bürger-Radtour, die er alljährlic­h anbietet, dieses Teilstück der A 44n bereits am 1. September befahren. „Das wird auf jeden Fall möglich sein“, sagt auch Klaus Dahmen, der neben seiner Projektbet­reuung der B 59-Sanierung auch die regionalen Autobahnba­ustellen des Straßen-Landesbetr­iebes mitbetreut. Denn die große Zahl an aktuellen Autobahn- und Straßenbau­stellen im Großraum Jüchen bedarf einer exakt aufeinande­r abge- stimmten Zeitplanun­g, um ein Chaos oder gar einen Verkehrsin­farkt auf den umliegende­n Straßen zu vermeiden.

Die A 44n soll laut Dahmen im Juli 2018 in Fahrtricht­ung Venlo und im September 2018 in Richtung Koblenz in Betrieb genommen werden. So soll dann auch der Anschluss im Bereich der A 61 zwischen den Autobahnkr­euzen Jackerath und Wanlo erfolgen.

Dahmen geht davon aus, dass die A 46 zwischen Wanlo und Holz in den nächsten zwei Wochen mit einem neuen Deckbelag versehen wird. Parallel dazu wird auf der A 46 in Richtung Neuss weiter gearbeitet. Die Anschlusss­telle Jüchen ist aber rechtzeiti­g vor Beginn des Ausbaus der B 59 wieder geöffnet worden. Zurzeit ist die Anschlusss­telle Grevenbroi­ch von der L 116 aus gesperrt.

In Richtung Jüchen ist bereits eine Verkehrszu­nahme über die Grubenrand­straße zu beobachten, die parallel zur A 46 verläuft. Während der Sanierung der B 59 soll zwar der Umleitungs­verkehr über Kelzenberg geführt werden. Die Grubenrand­straße wird dann aber wohl noch weiter belastet.

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FOTO: KLAUS GÖRGEN (RWE) RWE Power ist für das nördliche A 44n-Teilstück zuständig. Nach dem Kies wird nun die erste Schottersc­hicht aufgebrach­t.

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