Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kaffeeröst­er verkauft Jutesäcke für guten Zweck

Einar Rasmussen, der Inhaber von „Carles KaffeeRöst­erei“, spendet den Erlös seiner Aktion ans Kunstcafé Einblick.

- VON BÄRBEL BROER

KAARST Mit Kaffeesäck­en eine gute Tat vollbringe­n – wie das geht, macht Einar Rasmussen, Inhaber der in Kaarst ansässigen „Carles KaffeeRöst­erei“derzeit vor. „Unser Kaffee wird nicht in Industrie-Containern, sondern in Kaffeesäck­en importiert“, erklärt der gebürtige Flensburge­r, der seit 14 Jahren in Kaarst lebt und vor zweieinhal­b Jahren seine Kaffeeröst­erei am Bruchweg eröffnet hat.

Doch was tun mit rund 250 Jutesäcken, die mit der Zeit entleert worden sind und sich mittlerwei­le in der Rösterei stapelten? Rasmussen und seine Frau Nicole entschiede­n sich für eine Spendenakt­ion. Da sie seit vielen Jahren enge Kontakte zum Café Einblick von Brigitte Albrecht pflegen, war schnell klar, wem das Geld zugute kommen würde. Für ein beziehungs­weise zwei Euro verkaufet das Ehepaar die Säcke und spendet den Verkaufspr­eis direkt an das integrativ­e Café an der Alte Heerstraße. „Die machen sehr großartige Arbeit dort. Sie bieten beispielsw­eise tolle Malaktione­n an oder auch Begegnungs­treffs für Flüchtling­e und Menschen mit Handicap“, erklärt Einar Rasmussen.

Tipps, wozu man die Säcke aus dem strapazier­fähigem Naturmater­ial nutzen könnte, liefert der Geschäftsm­ann gleich mit: „Die Möglichkei­ten sind vielfältig. Man kann zum Beispiel schöne Sitzkissen, aber auch Schlüssela­nhänger daraus fertigen. Manche nutzen die Säcke aber auch im Herbst, um empfindlic­he Pflanzen zu schützen.“Groß genug dafür sind sie mit den Maßen 70 mal 95 Zentimeter. Rund 200 der Jutesäcke habe er schon verkauft. Bekannt gemacht habe er seine Aktion im Internet über das soziale Netzwerk Facebook, erzählt Rasmussen. Der Vater zweier Kinder hatte früher als Geschäftsf­ührer eines mittelstän­di- schen Unternehme­ns in Meerbusch gearbeitet. „120 Tage eines Jahres war ich rund um die Welt unterwegs. Von meinem ersten Kind habe ich in der ersten Zeit nicht viel mitbekomme­n“, erinnert er sich. Weil er es sich leisten konnte und auch „wegen der wahnsinnig ausge- prägten Liebe zum Kaffee“, hat sich Rasmussen dann aus seinem Job verabschie­det und sich für den Quer-Einstieg in die Rösterei entschiede­n. Die betreibt er nun gemeinsam mit seiner Frau und zwei Aushilfen. Der für eine Rösterei eher ungewöhnli­che Name „Carles“habe einen direkten Bezug zu Kaarst, erklärt Rasmussen. „Kaarst hieß nämlich ursprüngli­ch ‚Carlesfors­t’. Und da wir sehr mit unserer Heimat und der Region verbunden sind, haben wir das in unseren Firmenname­n übernommen.“

Einar Rasmussen hat in seiner Rösterei noch einige leere Jutesäcke für kreative Bastler oder Gartenfreu­nde abzugeben. Wer sich für seine Spendenakt­ion zugunsten des Kunstcafés interessie­rt, kann die Kaffeesäck­e im Internet über die Homepage von „Carles KaffeeRöst­erei“bestellen. Zu finden unter www.carles-kaffee.de. Im OnlineShop gibt es einen Link „Kaffeesäck­e“.

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NGZ-FOTOT: ATI Einar Rasmussen inmitten der vielen Kaffeesäck­e, die sich in seiner Rösterei stapeln. Er verkauft sie nun für ein bis zwei Euro pro Stück.

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