Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Landesliga: Jüchen will agieren statt zu reagieren

- VON PATRICK RADTKE

RHEIN-KREIS Die Luft im Abstiegska­mpf der Fußball-Landesliga wird immer dünner. Die Kicker des VfL Jüchen/Garzweiler sind sieben Spieltage vor dem Ende der Saison mehr denn je gefordert. Aktuell liegt der VfL zwei Punkte hinter dem rettenden Ufer, die jüngsten Leistungen sorgen jedoch nicht gerade für Optimismus. Nun geht es gegen den starken Aufsteiger TSV Meerbusch II. „Wir haben mit dem TSV und dem Düsseldorf­er SC nun zwei Mannschaft­en von oben vor der Brust, es sind aber dennoch Endspiele“, macht CoTrainer Michele Fasanelli die Bedeutung der Partien klar.

So haben sich die Jüchener einen Plan zurechtgel­egt: „Wir müssen agieren, denn dann sind wir viel mehr im Spiel. Wenn du 90 Minuten nur reagierst, gibt es irgendwann das Gegentor“, sagt Fasanelli. Er ist überzeugt: „Noch haben wir den Klassenerh­alt in der eigenen Hand. Wir müssen jedoch auch immer auf die Mannschaft­en um uns herum gucken. Wenn diese punkten und wir unterliege­n, verlieren wir sie aus den Augen.“

Personell ist langsam Licht am Ende des Tunnels. Für den wichtigen Saisonends­purt scheinen fast alle Kicker wieder zur Verfügung zu stehen. So wird gegen Meerbusch auch Robin Fehlauer zurückkehr­en. Nicht dabei ist jedoch der sich im Urlaub befindende Jonas Kell. Eine Hoffnung, können die Jüchener wohl ad acta legen. Sollte die erste Mannschaft des TSV Meerbusch aus der Oberliga absteigen, dürfte der Verein in beiden Landesliga­Staffeln jeweils eine Truppe stellen und es käme zu keinem Zwangsabst­ieg der Zweitvertr­etung.

Beim VdS Nievenheim herrscht nach dem klaren 7:1-Erfolg im Derby gegen den TSV Bayer Dormagen wieder positive Stimmung. „Durch den Sieg ist noch einmal Schwung hereingeko­mmen. Dennoch wissen wir, dass wir für den Klassenerh­alt noch fünf bis sechs Punkte brauchen“, beweist Nievenheim­s Coach Thomas Bahr einen realistisc­hen Blick. Mit einem Sieg beim SC Union Nettetal könnte ein weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung gemacht werden.

„Nettetal ist ein Gegner, bei dem man nicht weiß, wo sie aktuell stehen. Sie sind unbeständi­g. Wenn sie in Fahrt kommen, kann man sicherlich Probleme gegen sie bekommen. Aber Angst muss man gegen keine Truppe in der Liga haben. Wir wollen unseren Torhunger weiter stillen“, so Bahr. In der Tat lassen Nettetals jüngste Ergebnisse keinen Schluss auf die Leistungsf­ähigkeit zu. Gegen den TV Kalkum-Wittlaer, den Rather SV und den VfL Jüchen/Garzweiler gab es Siege. Gegen den 1. FC Mönchengla­dbach und den 1. FC Viersen jedoch klare Niederlage­n. Klar ist, dass Union ersatzgesc­hwächt antreten wird. Denn mit Abwehrmann Blerim Rrustemi und Spielmache­r Tobias Gorgs fehlen zwei wichtige Akteure. Bahr: „Es ist aber immer gefährlich. Wenn man denkt, dadurch würde es einfacher werden, ist meist das Gegenteil der Fall“.

Der TSV Bayer Dormagen hat nach der 1:7-Pleite gegen Nievenheim etwas wiedergutz­umachen. Zu groß war die Schmach im Derby. Hinzu kommt, dass der Abstieg nun auch rechnerisc­h immer näher rückt. Verliert Dormagen im Heimspiel gegen VSF Amern und gewinnen gleichzeit­ig der Rather SV, der 1. FC Viersen, der VfL Benrath und der 1. FC Mönchengla­dbach, wäre der Gang in die Bezirkslig­a besiegelt. Es geht also nur noch um die Ehre der Kicker vom Höhenberg. Zuletzt blieben sowohl Dormagen als auch Amern vier Spiele ohne Sieg.

„Wir müssen agieren, denn dann sind wir viel mehr im Spiel. Wenn du nur reagierst, gibt es irgendwann ein Gegentor“

Michele Fasanelli

Co-Trainer Jüchen

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