Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Keine „Energiedra­chen“auf Grevenbroi­cher Testfeld

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GREVENBROI­CH (arr) Auf dem Testfeld von Windtest auf der Frimmersdo­rfer Höhe gibt es verschiede­ne Windrad-Typen zu sehen. Manche sind besonders hoch und mit riesigen Rotoren ausgestatt­et, andere haben keine klassische­n „Flügel“, sondern vertikale Schaufeln.

Allen gemeinsam ist aber der Turm, an dem die Rotorblätt­er angebracht sind. Wie das Online-Portal „welt.de“kürzlich berichtete, sollen demnächst in Irland aber Windenergi­eanlagen getestet werden, die anders funktionie­ren.

Demnach sollen Segelflugz­euge oder Drachen aufsteigen, die in Höhen von etwa 450 Metern an Halteseile­n hängen. Die Zugkraft soll von Generatore­n in Elektrizit­ät umgewandel­t werden. Vorteile sehen die Firmen laut Bericht unter anderem in geringeren Materialko­sten, denn der Bau eines Turmes für die Windenergi­eanlage entfällt. Dass eine derartige Anlage aber bald auch auf dem Grevenbroi­cher Testfeld ge- baut werden könnte, hält Frank Albers, Bereichsle­iter bei Windtest, für fast ausgeschlo­ssen. „Für unser Testfeld kam diese Technik nie in Frage, da hier Höhen von 250 bis zu über 1000 Meter anvisiert werden. Durch die Nähe zum Düsseldorf­er Flughafen und weitere militärisc­he Restriktio­nen werden auch zukünftig solche Tests auf unserem Feld schwer durchzufüh­ren sein“, erklärt er auf Nachfrage unserer Redaktion.

Bekannt sei die Technik hinter den „Kite-Drachensys­temen“aber auch den Experten von Windtest, sagt Albers. Es seien wohl vielverspr­echende Versuchsan­lagen aufgebaut worden. Albers gibt allerdings zu bedenken: „Das System sieht auf den ersten Blick recht wartungsin­tensiv aus, viele sich drehende Teile, Stahlseile mit enormer mechanisch­er Beanspruch­ung.“Dies könne ein Nachteil sein. Außerdem verweist er auf den Sicherheit­saspekt: „Was passiert, sollte sich der Energiedra­che losreißen?“

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