Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Top-Quoten auf dem Arbeitsmar­kt

Kreiswirts­chaftsförd­erung stellt Bilanz 2016 vor und nennt Zukunftsth­emen.

- VON ANDREAS BUCHBAUER

RHEIN-KREIS Der Ort wurde mit Bedacht gewählt. In den mitten in der Neusser Innenstadt gelegenen Clon Studios haben Kreisdirek­tor Dirk Brügge und Wirtschaft­sförderer Robert Abts gestern den Jahresberi­cht 2016 der Kreiswirts­chaftsförd­erung vorgestell­t. Das vor drei Jahren aus der Taufe gehobene Unternehme­n ist in der digitalen Welt zu Hause: 4D-Augmented Reality („Erweiterte Realität“), 3D-Fotografie und holographi­sche Projektion­en gehören zu den Geschäftsf­eldern. Das passt zu einem Kernthema der Kreiswirts­chaftsförd­erung. „Wir wollen die Brücke zwischen Old Economy und New Economy schlagen“, sagt Brügge. Erfolgreic­he Beispiele aus der Start-up-Szene wie die Clon Studios helfen dabei, das Bewusstsei­n für den technische­n Wandel und seine Möglichkei­ten zu schärfen.

Der Schritt in die digitale Welt ist wichtig, um den starken Wirtschaft­sstandort nicht nur zu erhalten, sondern auch auszubauen. Die Eckdaten, die Dirk Brügge gestern vorstellte, lesen sich positiv. Der Arbeitsmar­kt hat sich 2016 weiter gut entwickelt. „Die Arbeitslos­enquote lag im vergangene­n Jahr im Schnitt bei 5,3 Prozent – das ist der niedrigste Wert seit 30 Jahren“, sagt Brügge. Auch die mehr als 142.000 sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­ten im Rhein-Kreis seien ein Top-Wert. Und: Der Geschäftsk­limaindex, der im Zuge des Mittelstan­dsbaromete­rs bei einer Umfrage erhoben wurde, habe mit 132 Punkten ein Allzeithoc­h erreicht. Alles eitel Sonnensche­in also? Mitnichten. Denn die Herausford­erungen der Zukunft warten.

Die Digitalisi­erung wirkt nicht nur als Innovation­smotor. Sie be- deutet für die mittelstän­disch geprägte Wirtschaft im Rhein-Kreis auch einen beschleuni­gten Wettbewerb und Wandel, schließlic­h drängen neue Geschäftsm­odelle und Anbieter auf den Markt. „Wir wollen unsere Wirtschaft dabei unterstütz­en, diese Herausford­erungen zu meistern“, betont Brügge. Daher habe sich der Rhein-Kreis auch am Digital Innovation Hub Düsseldorf/ Rheinland beteiligt. Das Kompetenzz­entrum für Innovation­s- und Digitalisi­erungsproz­esse soll regionale Unternehme­n und Start-ups vernetzen und die Kompetenze­n von Akteuren in der Region bündeln. Mittelstän­dler beziehungs­weise Handwerksb­etriebe sollen fit für die Möglichkei­ten der digitalen Wirtschaft gemacht werden.

Neben dem Ausblick stand bei der Bilanz-Vorstellun­g natürlich vor allem ein Rückblick an. Zentrale Themen waren 2016 neben der Digitalisi­erung die Fachkräfte­sicherung und die Investitio­nsförderun­g – diese Schwerpunk­tthemen werden die Kreiswirts­chaftsförd­erung auch in diesem Jahr beschäftig­en. Ein Ansporn ist die Auszeichnu­ng „Premier Kommune des Jahres 2016“der Oskar-Patzelt-Stiftung, die der Rhein-Kreis erhalten hat.

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FOTO: A.BAUM/RKN Robert Abts (l.) und Dirk Brügge stellten die Jahresbila­nz vor.

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