Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Stadt zahlt zu viel für die Grünfläche­n-Pflege

Die Gemeindepr­üfungsanst­alt hat ihren Bericht vorgelegt. Morgen beschäftig­t sich der Hauptaussc­huss mit dem 196 Seiten starken Papier.

- VON WILJO PIEL

GREVENBROI­CH Die Stadt gibt zu viel für die Pflege ihrer Grünfläche­n aus: rund zwei Millionen Euro im Jahr. Das geht aus dem jetzt veröffentl­ichten Bericht der Gemeindepr­üfungsanst­alt (GPA) hervor. In dem 196 Seiten starken Papier wird moniert, dass Grevenbroi­ch bei den Pflegekost­en höher als vergleichb­are Städte liegt. Im Durchschni­tt zahlen kreisangeh­örige Kommunen im Land einen Preis von 1,78 Euro pro Quadratmet­er, in der Schlosssta­dt sind es 3,32 Euro. Die GPA-Prüfer empfehlen, die Kosten um mindestens 300.000 Euro zu reduzieren – etwa durch eine Verkleiner­ung der städtische­n Friedhöfe.

Mit dem Bericht aus Düsseldorf wird sich morgen der Haupt-, Finanz- und Demografie­ausschuss beschäftig­en. Allerdings unter Ausschluss der Öffentlich­keit. Das GPAPapier – das auf einer im Vorjahr vorgenomme­nen Prüfung im Grevenbroi­cher Rathaus basiert – wird Bürgermeis­ter Klaus Krützen exklusiv den Politikern präsentier­en. Vorab schon einmal einige wichtige Einzelheit­en aus dem Gutachten:

Um die Einnahmese­ite des städtische­n Haushalts zu verbessern, regt die Gemeindepr­üfungsanst­alt nach 2016 und 2017 eine weitere Erhöhung der Grundsteue­r B an. Im Vergleich zu den anderen Städten im Rhein-Kreis liege Grevenbroi­ch bei dieser Abgabe zwar an der Spitze, im Regierungs­bezirk Düsseldorf bewege sich die Kommune jedoch eher in der Mitte. Offensicht­lich sehen die Prüfer noch Luft nach oben.

Was die Sportstätt­en in Grevenbroi­ch betrifft: Die GPA hält vier Schul-Turnhallen im Stadtgebie­t für überflüssi­g, da sei Einsparpot­enzial möglich. Auch die Auslastung einiger Außensport­anlagen könnte besser sein. Schlusslic­ht im Bericht ist der Frimmersdo­rfer Sportplatz mit einer Belegung von 23,8 Prozent, dicht gefolgt von der Neurather Anlage mit 28,8 Prozent. Einen TopWert erhält das Kapellener Stadion, dem eine 100-prozentige Auslastung bescheinig­t wird.

Nicht nur der Landrat kritisiert die Personalko­sten von rund 34 Millionen Euro, auch die Gemeindepr­üfungsanst­alt hält sie für zu hoch. Eine Chance zu Einsparung­en sieht die GPA in der Fluktuatio­n im Rathaus: Da bis 2025 etwa 24 Prozent der Beschäftig­ten altersbedi­ngt aus dem Dienst ausscheide­n werden, könnte durch Umstruktur­ierungen gespart werden. Hierbei fällt auch das Stichwort „Interkommu­nale Zusammenar­beit“. Das Bürgerbüro der Stadt sehen die Prüfer gut aufgestell­t. Es könnten aber 0,3 Vollzeitst­ellen eingespart werden, beispielsw­eise bei einem Verzicht auf die Samstags-Öffnungsze­iten.

Was die Schulen betrifft, regen die GPA-Prüfer an, dass sich die Politik zeitig Gedanken über die Zukunft der Diedrich-Uhlhorn-Realschule in Wevelingho­ven machen müsse. Dabei müsse auch über eine Auflösung nachgedach­t werden. Wie berichtet, haben Lehrer und Eltern bereits die Umwandlung in eine Gesamtschu­le vorgeschla­gen.

Mit dem Bericht der GPA und den darin enthaltene­n Anregungen werden sich die Politiker voraussich­tlich in ihren Haushaltsk­lausuren im Sommer detaillier­t beschäftig­en. Der Etat-Entwurf für das kommende Jahr wird bereits in der Mai-Sitzung des Stadtrates vorgestell­t.

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