Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

FDP: Neue Regeln für Wahlplakat­e

Kleinforma­tige Werbeträge­r soll es nur auf Stellwände­n geben.

-

GREVENBROI­CH (cso-) Die Liberalen wollen die Wahlkampfw­erbung mit Plakaten neu regeln, zwei Anträge stellte Vorsitzend­er Markus Schumacher für die Ratssitzun­g. Anlass ist die Verärgerun­g über zu frühes Plakatiere­n von CDU und SPD. Die Verwaltung soll bis Dezember einen Konzeptent­wurf für zulässige Wahlwerbun­g ausarbeite­n.

Geht es nach der FDP, sollen kleine Poster an Straßenlat­ernen bei Wahlkämpfe­n nach der Bundestags­wahl passé sein. „Kleinforma­tige Wahlplakat­e“sollen nur noch auf von der Stadt bereitgest­ellten stationäre­n Stellwände­n“erlaubt sein – an „zentralen Orten“über das Stadtgebie­t verteilt. Zudem sollten Parteien und Wählervere­inigungen auf Großfläche­n, die die Stadt genehmigt, exklusiv für sich werben dürfen. Groß ist der Ärger der Liberalen über zu frühe Plakatieru­ng der Konkurrenz – SPD- und CDU-Plakate wurden bereits vor dem erlaubten Termin am 2. April gesichtet. „Die FDP gewinnt den Eindruck, dass nur sie sich an die Verordnung hält“, erklärt Schumacher, der auch Bürgermeis­ter Klaus Krützen kritisiert. Während dessen Neusser Amtskolleg­e Rainer Breuer das Ordnungsam­t zu einer Nachtschic­ht eingesetzt habe, um die Einhaltung der Regeln zu gewährleis­ten, „hat unser Bürgermeis­ter nicht dafür Sorge getragen, dass Wettbewerb­sfreiheit herrscht. Das ist bedauerlic­h“, sagt Schumacher.

Mit dem Konzept soll vorzeitige­s Plakatiere­n im Kampf um die „werbewirks­amste Laterne“verhindert werden. Die stationäre­n Stellwände entspräche­n auch „dem Wunsch der Bevölkerun­g, Wahlplakat­e nicht direkt vor dem Haus oder Fenster hängen zu haben.“Die FDP fordert zudem einen deutlichen Hinweis in der Verordnung, dass Wahlwerbun­g mit Plakaten vor dem zulässigen Termin eine „bußgeldpfl­ichtige Ordnungswi­drigkeit“darstelle.

CDU-Chef Wolfgang Kaiser stimmt zu, „dass man sich im Rat über das Plakatiere­n einigen sollte. Über das ,wie’ müssen wir reden.“Die Bürger wollten keine plakatiert­en Städte und Dörfer. Auch SPDChef André Thalmann befürworte­t eine solche Diskussion. In Dormagen etwa seien Plakate im DIN A 0Format nur am Boden erlaubt. Die SPD hat aus anderem Grund Ärger mit Plakaten: Sie hat Anzeige erstattet, weil diese in großem Umfang verschwund­en seien. Dabei blieb es laut Thalmann nicht. „Nachdem Genossen in Wevelingho­ven neue Plakate aufgehängt hatten, war eine Stunde später eines schon wieder weg.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany