Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die „Vintage Fabrik“zieht nach Neuss

Weil sie ihr Lager in Düsseldorf aufgeben musste, suchte Tabitha Gopp eine neue Bleibe für ihr großes Angebot an jahrzehnte­alten Möbelstück­en und Accessoire­s. In Neuss wurde sie fündig. Schon Ende Mai soll’s losgehen.

- VON SIMON JANSSEN

NEUSS Neuss ist für Tabitha Gopp eine vertraute Stadt. „Fünf Jahre lang habe ich hier gewohnt“, sagt die 35-Jährige. Nun zieht es sie beruflich zurück in die alte Heimat. Noch deutet wenig bis nichts darauf hin, was sich in Zukunft in den Räumlichke­iten an der Jülicher Straße abspielen wird, in denen früher ein Malerbetri­eb zu finden war: Der Innenhof als Präsentati­onsfläche, ein Verkaufsra­um und eine kleine Werkstatt sollen ab Ende Mai dieses Jahres das Herzstück der „Vintage Fabrik“bilden – ein Geschäft, das sich auf jahrzehnte­alte Möbel und Wohnaccess­oires spezialisi­ert hat.

Zuvor führte Inhaberin Tabitha Gopp seit 2014 ein Ladenlokal an der Nordstraße in Düsseldorf-Pempelfort. Als sie die Lagerhalle in der Landeshaup­tstadt im Herbst wegen Eigenbedar­fs aufgeben musste, suchte sie eine neue Bleibe – und wurde in Neuss fündig. Dort will Gopp eine Werkstatt eröffnen, in der man einkaufen, aber auch zum Beispiel Workshops zur Restaurier­ung besuchen kann. Zudem will sie einen Online-Shop aufbauen. Auf ihrer Webseite soll man die aufgearbei­teten Möbelstück­e ansehen können. Ein klassische­r Einzelhand­el wie in Düsseldorf wird die „Vintage Fabrik“also in Zukunft nicht mehr sein. Freitag und Samstag – oder nach individuel­ler Vereinbaru­ng – werden Kunden jedoch die Möglichkei­t haben, sich die Möbelstück­e anzusehen.

Ohnehin sei es logistisch, personell und auch kostentech­nisch aufwendig gewesen, Laden und Lager an verschiede­nen Standorten zu betreiben. Deshalb habe sie sich ein neues Konzept überlegt.

Arbeitete Gopp, die in Krefeld Kunst studierte und bei Fischers Lagerhaus eine Ausbildung zur Einzelhand­elsassiste­ntin absolviert­e, vorher mit sechs Mitarbeite­rn zusam- men, schmeißt sie nun alleine den Laden. Die Möbel werden zudem nicht mehr aufwendig restaurier­t, sondern „aufgehübsc­ht“.

Doch ein Aspekt bleibt auch in Zukunft unveränder­t: Alle Dinge, die Gopp anbietet, haben tatsächlic­h mehrere Jahrzehnte auf dem „Buckel“und wurden nicht künstlich auf „Vintage“gemacht. Madein-China-Siegel wird man in den Räumlichke­iten an der Jülicher Straße also nicht finden.

Bei ihrer Auswahl lässt sich die 35Jährige von ihrem persönlich­en Geschmack leiten. „Das meiste stammt aus der Zeit zwischen den 20er und 60er Jahren“, sagt die Düsseldorf­erin, die sich auf die Materialie­n Holz, Metall und Leder spezialisi­ert hat. „Kunststoff ist nicht so meine Welt“, sagt sie. „Hauptsache alt“sei zudem nicht ihr Konzept. „Es müssen schon besondere Möbelarten sein. Eine Eiche-rustikalSc­hrankwand wird, denke ich, nie wieder modern werden“, sagt sie schmunzeln­d. Viel mehr konzentrie­re sie sich auf Industriem­öbel, alte Kisten oder Lampen. Postkarten und kleine Geschenkar­tikel wie sie noch in Düsseldorf angeboten wurden, wird es in Neuss nicht geben.

Doch woher kommt dieser Vintage-Trend eigentlich? „Den Men- schen geht es um Nachhaltig­keit. Originale sind gefragt. Die Kunden fragen mich auch immer wieder nach der Geschichte des jeweiligen Stücks“, sagt Gopp, die ihre Zielgruppe zwischen 30 und 50 Jahren sieht. „Da liegt der Fokus ohnehin eher auf Online-Shopping“, sagt sie.

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FOTOS: VINTAGE FABRIK (3)/WOI 2014 wurde die „Vintage Fabrik“in Düsseldorf-Pempelfort eröffnet. Ein so großes Ladenlokal wie auf dem Bild wird es in Neuss nicht geben. Der Fokus liegt eher auf Online-Shopping.
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Eine Sitzgelege­nheit der etwas anderen Art – die Möbelstück­e werden aufgearbei­tet, bevor sie verkauft werden.
 ??  ?? Tabitha Gopp in den neuen Räumlichke­iten an der Jülicher Straße.
Tabitha Gopp in den neuen Räumlichke­iten an der Jülicher Straße.
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Neben Möbeln werden Wohnaccess­oires angeboten.

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