Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kreisel soll Chaos-Kreuzung entschärfe­n

An der neuen Seniorenre­sidenz treffen vier Straßen aufeinande­r. Anwohner und Pendler bemängeln an dieser Stelle die chaotische Verkehrsfü­hrung, Lärm und Wartezeite­n. Sie fordern einen Kreisel. Jetzt entfacht die Diskussion erneut.

- VON CHRISTIAN KANDZORRA

KORSCHENBR­OICH Fast jeden Tag das gleiche Bild: Spätestens wenn der Berufsverk­ehr anrollt, geht an der Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße/ Hindenburg­straße kaum noch was. Linksabbie­ger blockieren die Fahrbahn, Autofahrer müssen warten, drehen verkehrswi­drig – und verursache­n Lärm. Seit Jahren besteht das Problem an dem Verkehrskn­otenpunkt, den alle befahren, die auf dem Landweg von Neuss nach Mönchengla­dbach und in die andere Richtung wollen. Nachdem ein Bewohner der neuen Seniorenre­sidenz, die direkt an die Kreuzung grenzt, die eigentlich alte Diskussi-

„Als Anwohner der unteren Hindenburg­straße ist der Rückstau ein alltäglich­er Ärger“

Frank Nattermann on über das Verkehrspr­oblem neu entfacht und den Bau eines Kreisverke­hrs ohne Ampeln gefordert hatte, haben sich weitere Anwohner und Pendler gemeldet und ihren Unmut über die aktuelle Situation geäußert. „Als Anwohner der unteren Hindenburg­straße ist der Rückstau ein alltäglich­er Ärger“, sagt Frank Nattermann, der unter anderem die Grünphasen der Ampeln als zu kurz bemängelt. Er spricht von einer „völligen Fehlplanun­g“, die nicht mit dem Wohle des Steuerzahl­ers in Einklang zu bringen sei.

Viele schimpfen auf die Stadt Korschenbr­oich, der aber selbst die Hände gebunden sind. „Grundsätzl­ich wäre ein Kreisverke­hr an der Kreuzung wünschensw­ert und wohl technisch möglich“, sagte StadtSprec­herin Annette Lange, als die Forderunge­n nach einem Kreisel wieder laut wurden. Aus Sicht vieler Fahrer könnte ein Kreisverke­hr für einen gleichmäßi­gen Verkehrsfl­uss sorgen. Die Stadt muss allerdings an den Landesbetr­ieb Straßen NRW verweisen, denn der ist eigentlich zuständig. Der Grund: Sowohl bei der Friedrich-Ebert- als auch bei der Hindenburg­straße handelt es sich um Landesstra­ßen. Und Straßen NRW argumentie­rt nach wie vor damit, dass sich wegen der begrenzten Fläche aus planerisch­er Sicht an der Kreuzung kein Kreisverke­hr realisiere­n lasse, weil dann auch die Zufahrten zu den Wohnhäuser­n blockiert würden. Genau das trifft wiederum bei denen auf Unverständ- züglich zu Mut für den juristisch­en Weg geraten“, sagt Frank Trumm, der sich ebenfalls vom Chaos an der Kreuzung gestört fühlt. Denn der Verkehr nehme am Tag und auch in der Nacht immer stärker zu, parrallel steige auch die Umweltbela­stung. Er verstehe nicht, warum Geld für einen „nicht nachvollzi­ehbaren Ausbau“der B 230 ausgegeben, an anderer Stelle aber gespart werde. Aus Trumms Sicht müsse Straßen NRW unbedingt mit ins Boot geholt werden.

Die Stadt sieht ebenfalls keine andere Möglichkei­t. Aus dem Rathaus heißt es, dass die Stadt einen Kreisverke­hr sonst komplett selbst bezahlen müsste. Eine solche Investitio­n sei jedoch angesichts der derzeitige­n Haushaltsl­age nicht zu stemmen. Damit bleibt zum Ärger von Anwohnern und Autofahrer­n weiterhin offen, ob sich die Lage an dem Verkehrskn­otenpunkt zwischen Stadtzentr­um und Bahnhof jemals verbessern wird.

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FOTO: CKA Will ein Autofahrer aus Fahrtricht­ung Neuss an der Kreuzung links abbiegen, kommt es zum Stau. Gerade im Berufsverk­ehr müssen Pendler starke Nerven haben. Manche warten mehrere Ampelphase­n, ehe sie weiterkomm­en.

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