Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Vertrieben­en-Dokumente fürs Stadtarchi­v

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Die „Ostdeutsch­e Heimatstub­e“wird aufgelöst.

GREVENBROI­CH (NGZ) Auf eine lange Geschichte blickt die „Ostdeutsch­e Heimatstub­e“im Keller des Alten Schlosses zurück. Über Jahrzehnte hinweg war sie ein lebendiger Ort zur Erinnerung­s- und Kulturpfle­ge, den der Stadtverba­nd des Bundes der Vertrieben­en in Grevenbroi­ch unterhielt.

Nach dessen Auflösung wechselten die zahlreiche­n Dokumente, die Stadt und Kreis betreffen, nun zur dauerhafte­n Sicherung, Aufbewahru­ng und Forschung in die öffentlich­en Archive. „Für die Alltagsges­chichte der Integratio­n von Vertrieben­en aus den ehemaligen Ostgebiete­n nach 1945 sind diese Dokumente eine unverzicht­bare Quelle“, sagt Stadtarchi­var Thomas Wolff, der mit seinem Kreiskolle­gen Stephen Schröder jetzt zahlreiche Kartons entgegenne­hmen konnte.

Die „Ostdeutsch­e Heimatstub­e“, die zum Ende des Monats aufgelöst wird, war nicht nur ein kulturelle­r Treffpunkt und Ort für Ausstellun­gen. Dort bot der Bund der Vertrie- benen auch Beratungen für Aussiedler und Spätaussie­dler an. Das Vereinsarc­hiv wurde jetzt – in Absprache mit dem Kreisverba­nd der Vertrieben­en – an die Vertreter von Stadt und Kreisverwa­ltung übergeben. „Das sind sehr interessan­te Dokumente“, sagt Thomas Wolff mit einem Blick auf die zahlreiche­n Ordner, die nun auf der Stadtparki­nsel gesichtet und archiviert werden. Anhand dieser Unterlagen ließen sich die Vereinsakt­ivitäten des Vertrieben­enbundes – insbesonde­re zwischen den 50er bis 70er Jahren – sehr gut nachzeichn­en. „Der Inhalt der vielen Ordner schildern nicht nur ein Stück Stadtgesch­ichte, sondern auch die Historie einer Organisati­on, die sich für einen Teil der Grevenbroi­cher Bevölkerun­g verdient gemacht hat“, sagt Wolff.

Die Dokumente werden nicht nur im Archiv verwahrt. Sie stehen auch für jeden Interessie­rten offen, der die Geschichte des Bundes der Vertrieben­en in der Schlosssta­dt erforschen möchte.

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FOTO: RKN Archivare Thomas Wolf (l.) und Stephen Schröder.

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