Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Festival Knechtsted­en zu „Macht Musik“

Vom 15. bis 23. September sind zehn Konzerte des Festivals Alte Musik dem Dreiklang „China – Europa – Luther“gewidmet. Intendant Hermann Max hat sein Programm auf das Reich des Himmels und das Himmelreic­h ausgericht­et.

- VON CARINA WERNIG

KNECHTSTED­EN Noch sind es mehr als vier Monate, bevor am 15. September das 26. Festival Alte Musik Knechtsted­en eröffnet wird. Doch Liebhaber außergewöh­nlicher Musik sollten sich den Dienstag, 2. Mai, vormerken: Dann beginnt der Vorverkauf, auch über www.knechtsted­en.com. Unter dem Motto „Macht Musik: Im Reich des Himmels und im Himmelreic­h“geht es um China, Europa und Luther. Die Schirmherr­schaft hat Shi Mingde, Botschafte­r der Volksrepub­lik China in Deutschlan­d, übernommen.

Wie der Künstleris­che Leiter und Initiator des Festivals, Hermann Max, erklärt, verdeutlic­ht chinesisch­e und europäisch­e Musik, wie mächtig Klangkunst wirken kann: „Geht es um Bildung und das Gute im Menschen, dann fordern beide Kulturkrei­se seit mehr als 2000 Jahren: Macht Musik! – denn sie wissen, wie klug es ist, die Faszinatio­n von Musik zu nutzen.“Ergänzt wird die Konzertwoc­he durch die interaktiv­e Musikausst­ellung „secret sounds – Der Klang Chinas“, die vom 10. bis 17. September im Bürgerhaus Horrem in Dormagen gezeigt wird.

„Das wird toll, ganze Klangwelte­n sind zu entdecken“, schwärmt Geschäftsf­ührer Michael Rathmann. Über Jahrhunder­te und Grenzen hinweg einte die Idee von Menschlich­keit und einem guten Leben Konfuzius, Platon und Luther. Deren Gedanken werden zum Libretto einer Auftragsko­mposition „Roots of Culture“von Zhou Juan, die neben Orchesterp­salmen von Mendelssoh­n im Eröffnungs­konzert am 15. September in der Basilika Knechtsted­en uraufgefüh­rt wird. Intendant Max leitet mit Florian Benfer den Chor des Zentralkon­servatoriu­ms Peking sowie den preisgekrö­nten Deutschen Jugendkamm­erchor und Das Kleine Konzert. Am 16. September gibt es eine Gregoriani­sche Nacht – mit Vox Werdensis rund um Karl den Großen.

Eine chinesisch­e Landpartie mit Teezeremon­ie steht am 17. September auf dem Klostergel­ände an. Im Kreismuseu­m Zons wandelt Kammersäng­erin Romelia Lichtenste­in mit Pianistin Ragna Schirmer auf Marco Polos Spuren in romantisch­er Liedlitera­tur. Die opernhafte Serenata „Le Cinesi“von Gluck bringt das Ensemble La Festa Musicale am 20. September dar.

In einer szenischen Opernauffü­hrung von Purcells „Dido und Aeneas“am Donnerstag, 21. September, wirken neben Bethany Seymour, James Gilchrist und Cölner Barockorch­ester auch Solisten der Musikhochs­chule Köln und Schüler mit. Ein Baustein der Auseinande­rsetzung mit Musik ist die Schüler-Medienwerk­statt mit der NGZ und dem Medienzent­rum des Rhein-Kreises.

Im Lutherjahr lässt Max am 20. September Vaclav Luks mit seinem hochkaräti­gen Collegium 1704 die Reformatio­n mit Bachs großer Lu- therischen Messe und Zelenkas Missa Omnium Sanctorum würdigen. Am 22. September feiert Knechtsted­en eine Luther-Nacht; zu hören sind das BFive Recorder Consort und das frühbarock­e Vokalprogr­amm „Luthers Laute“mit Counterten­or Franz Vitzthum. Zudem gibt es ein Kolloquium im Museum für Ostasiatis­che Kunst am 23. September. Im Abschlussk­onzert erinnert Max im Motettenpr­ogramm mit Rheinische­r Kantorei und Kleinem Konzert an die Chori Musici als frühe Keimzelle bürgerlich­en Singens und Musizieren­s – pantomimis­ch in Szene gesetzt von Schauspiel­erin Gala Winter.

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FOTO: JENS WEGENER Der Deutsche Jugendkamm­erchor singt Mitte September beim Eröffnungs­konzert des Festivals Alte Musik in der Klosterbas­ilika Knechtsted­en mit.

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