Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bayer-Nachwuchs trifft auf Meister-Bezwinger

Im Viertelfin­ale der Deutschen A-Jugendmeis­terschafte­n erwarten die Dormagener morgen die HSG Dutenhofen/Münchholzh­ausen.

- VON VOLKER KOCH

DORMAGEN Vor genau 20 Jahren haben der TSV Bayer Dormagen und die HSG Dutenhofen/Münchholzh­ausen schon einmal in zwei Playoff-Duellen die Klingen gekreuzt. Es war am Ende der Bundesliga-Saison 1996/97, die die Dormagener auf Rang 14 und damit als Drittletzt­er beendet hatten. Das bedeutete Relegation – und in der wartete der Zweitliga-Vizemeiste­r aus dem Süden, eben die HSG Dutenhofen/ Münchholzh­ausen.

Dass die Dormagener damals beide Partien gewannen – dem 24:20Sieg aus dem Hinspiel folgte ein 16:14 in der restlos überfüllte­n und überhitzte­n Sporthalle in Dutenhofen – dürfte allerdings kaum als gutes Omen taugen. Denn von den Mitwirkend­en der morgigen Begegnung, die um 15 Uhr von den Unparteiis­chen Frederic Linker und Sascha Schmidt (Herne) im BayerSport­center angepfiffe­n wird, war vor 20 Jahren noch niemand geboren.

Schließlic­h handelt es sich um das Viertelfin­al-Hinspiel der Deutschen A-Jugendmeis­terschafte­n – und der älteste Spieler auf Seiten der Gastgeber ist Lukas Stutzke, der am 14. Januar 19 Jahre alt geworden ist. Immerhin kann er schon, ebenso wie der einen Monat jüngere Eloy Morante Maldonado und Lars Jagieniak (wird erst im Dezember 19), auf fast eine komplette Saison DrittligaE­rfahrung zurückblic­ken.

Vielleicht ein kleiner Vorteil für den TSV Bayer. Denn von den Gästen hat allenfalls Jugend-Nationalto­rhüter Till Klimpke schon solche Erfahrunge­n sammeln können. Trotzdem gehen die Dormagener nicht unbedingt als Favorit in die Auseinande­rsetzung: Der Nachwuchs aus Wetzlar gab in der gesamten Spielzeit nur einen Punkt ab, mit 24:24 beim SC DHfK Leipzig. Den Titelverte­idiger bezwangen die Hessen dann im Rückspiel mit 26:23 nach 10:11-Halbzeitrü­ckstand und sicherten sich so Platz eins in der Bundesliga-Gruppe Ost – und den nicht zu unterschät­zenden Vorteil, das Rückspiel in eigener Halle (Samstag, 6. Mai, 18 Uhr, Sporthalle Dutenhofen) austragen zu dürfen. Allerdings „wäre die Reise nach Leipzig deutlich länger und anstrengen­der geworden“, sagt TSV-Trainer Ulli Kriebel.

Auf den Deutschen Meister wären seine Schützling­e getroffen, wenn sie im Westen wie im Jahr zuvor Platz eins belegt hätten. Den verspielte­n sie innerhalb einer Woche durch die 26:34-Niederlage beim im Hinspiel mit 29:26 bezwungene­n TSV GWD Minden und das anschließe­nde 25:25 gegen den ART Düsseldorf. Doch danach fanden die Dormagener wieder in die Spur zurück. Kriebel sagt deshalb: „Die Begegnung ist für uns alle auch der Lohn harter Arbeit in den letzten Jahren.“Weshalb der scheidende Coach – der 39-Jährige übernimmt zur kommenden Saison das Dormagener Drittliga-Team – auch „positiv gestimmt“ins Viertelfin­ale geht: „Wir haben das Potenzial, jeden Gegner zu schlagen, der kommt.“Freilich weiß er auch um die Stärken der Hessen: „Sie besitzen eine gute Deckung und in Till Klimpke einen starken Torwart.“

Und viel Rückendeck­ung bei den Fans. Das „Endspiel“gegen Leipzig sahen zuletzt 800 Zuschauer, für morgen haben sich zwei Fanbusse angesagt. Dem wollen die Dormagener natürlich einiges entgegen setzen: „Natürlich wollen wir mit einer optimalen Ausgangspo­sition zum Rückspiel fahren“, sagt Kriebel, „dafür benötigen wir die Unterstütz­ung unserer Anhänger.“Will heißen: Möglichst viele von ihnen sollen nicht erst um 19 Uhr zum Drittliga-Lokalderby gegen den Neusser HV in die Halle kommen – Anpfiff des Viertelfin­ales ist um 15 Uhr.

 ?? FOTO: HEINZ ZAUNBRECHE­R ?? Solche Jubeltänzc­hen haben die Nachwuchs-Handballer des TSV Bayer Dormagen bislang 20 Mal aufs Parkett gelegt in dieser Saison, die nur eine Niederlage und ein Unentschie­den sah. Nach ihren Vorstellun­gen soll es auch im Viertelfin­ale der Deutschen Meistersch­aften so weitergehe­n.
FOTO: HEINZ ZAUNBRECHE­R Solche Jubeltänzc­hen haben die Nachwuchs-Handballer des TSV Bayer Dormagen bislang 20 Mal aufs Parkett gelegt in dieser Saison, die nur eine Niederlage und ein Unentschie­den sah. Nach ihren Vorstellun­gen soll es auch im Viertelfin­ale der Deutschen Meistersch­aften so weitergehe­n.

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