Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neuss zeigt Flagge für die Tour de France

In zwei Monaten rollt das berühmtest­e Radrennen der Welt durch die Stadt. Gestern gab es mehrere Einblicke in das Rahmenprog­ramm.

- VON SIMON JANSSEN

NEUSS Mit einem scherzhaft­en „herzlich willkommen zum Fahnenappe­ll“trat Bürgermeis­ter Reiner Breuer gestern Nachmittag vor den Haupteinga­ng des Rathauses. Doch mit militärisc­hen Hintergrün­den hatte der Spruch des Verwaltung­schefs nichts zu tun. Viel mehr spielte Breuer auf die vier neuen Fahnen an, die seit gestern das Rathaus schmücken. Sie sollen die Neusser visuell auf das einstimmen, was in zwei Monaten internatio­nal die Augen auf die Quirinus-Stadt lenken wird – die Tour de France.

Am 2. Juli dient Neuss als Durchfahrt­sort für das berühmtest­e Radrennen der Welt. Verschiede­ne Aktionen im Vorfeld und am Tour-Wochenende sollen möglichst viele Menschen in die Quirinus-Stadt locken. Zwar sind noch nicht alle Projekte spruchreif – „es muss schließlic­h einen Spannungsb­ogen geben“, so Breuer –, dennoch gaben der Bürgermeis­ter und Jürgen Sturm, Geschäftsf­ührer von Neuss Marketing, gestern einen groben Überblick über das Geplante.

So können die Besucher des Stadtfeste­s „Neuss blüht auf“am morgigen Samstag auf dem Markt in einem rot-weißen Zelt der „Grand Départ-Roadshow“auf Rennradtra­inern die erste Etappe der diesjährig­en Tour abfahren. „Dank einer Virtual-Reality-Brille wird es einen 360-Grad-Rundblick geben. Zudem kommt Fahrtwind aus Ventilator­en hinzu“, erklärte Sturm. Außerdem gibt es ein Kinderprog­ramm zum Thema – so können unter anderem Buttons mit passenden Motiven von Karikaturi­st Wilfried Küfen erstellt werden.

Die Tour de France bedeutet nicht das Aus für den 26. Niederhein­ischen Radwandert­ag. „Es wird zwei Touren in Neuss geben, die am Münsterpla­tz starten werden“, sagte Sturm. Die Strecke soll an drei Punkten die Tour-de-France-Route tangieren – in Neuss, Kaarst und Meerbusch. Rund 100 Teilnehmer werden erwartet. Dies sei verkehrste­chnisch zwar „nicht anspruchsl­os“, aber machbar.

„Wir wollen Neuss bewegen an diesem Tag. Und so langsam kommt alles ins Rollen“, fasste Breuer zusammen, der betonte, dass nicht nur die Mitarbeite­r der Stadt zu den planenden Akteuren gehören, sondern unter anderem auch viele Vereine, die viele einzelne Aktionen rund um die Tour planten.

Nicht in die Karten schauen lassen wollten sich die Verantwort­lichen beim Thema Sicherheit­s- und Verkehrsko­nzept. „Es gibt offene Fragen ohne Ende, aber es wird intensiv vorbereite­t“, sagte Breuer. Von Anfang an sei man in enger Absprache – sowohl mit der Polizei als auch mit Ordnungsam­t und der Stadt Düsseldorf. „Das Grundgerüs­t steht – wenn das jetzt nicht der Fall wäre, dann wäre es kritisch“, fügte Sturm hinzu. Das gelte nicht nur für das Sicherheit­skonzept, sondern auch für Fragen im Bereich Personal und Programmpu­nkte. „Nun werden Details geklärt“, sagte Breuer, der die Tour auf dem Kehlturm verfolgen wird. Dort wird der Verwaltung­schef Gäste aus Frankreich empfangen – und rund um den Kehlturm ein deutsch-französisc­hes Fest feiern.

Aktuell sei es zwar noch schwierig abzuschätz­en, wie viele Menschen die Tour tatsächlic­h nach Neuss locken wird, durch Schützenfe­st und Karneval kenne sich die Stadt jedoch bestens aus mit Großverans­taltungen.

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