Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Oliver Keymis erklärt Bürgern Verfahren zu Flugbewegu­ngen

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KORSCHENBR­OICH (barni) Korschenbr­oich ist zwar keine Anrainer-Gemeinde des Düsseldorf­er Flughafens, trotzdem ist auch dort teilweise der Flugverkeh­r unüberhörb­ar. Oliver Keymis, Landtagsab­geordneter der Grünen, gab jetzt in der Alten Schule vor 15 Zuhörern einen Überblick über das Verfahren, das zum Ziel hat, noch mehr Flugbewegu­ngen möglich zu machen.

Eines vorab: Einen möglichen Zusammenha­ng zwischen dem Düsseldorf­er Flughafen und dem Verkehrsla­ndeplatz Mönchengla­dbach stellte der Meerbusche­r Landespoli­tiker nicht her. Etwa in der Form, dass bei einer Ablehnung des Antrags in Düsseldorf der Mönchengla­dbacher Airport wieder interessan­t werden könnte. Die beantragte Kapazitäts­erweiterun­g in den verkehrsre­ichsten sechs Monaten würde zu einer Zunahme der Starts und Landungen von rund 30 Prozent führen, wodurch immer wieder auch die Nachtruhe gestört werden würde. „In drei von vier Gutachten werden maximal 50 Flugbewegu­ngen pro Stunde als unkritisch angesehen, zurzeit sind es 45, geplant sind 60“, erklärte Keymis. Die Grünen in NRW wollten zwar die Menschen nicht gängeln, sie seien jedoch für eine Reduzierun­g der Flugbewegu­ngen vor allem nachts.

Keymis ging aber nicht nur auf den Lärm ein, sondern auch auf den Schadstoff­ausstoß: „Das ist ein ech- tes Problem, das uns noch viel zu wenig bewusst ist.“Nach konservati­ven Schätzunge­n würden die Flugzeuge, die in Düsseldorf betankt werden, weltweit an einem Tag so viel Stickoxid ausstoßen wie 15 Millionen VW Golf Diesel, wenn sie rund um die Uhr laufen würden. Keymis geht davon aus, dass über den Antrag des Flughafens das Verkehrsmi­nisterium Anfang nächsten Jahres entscheide­n werde.

Egal, wie die Entscheidu­ng ausfallen wird, der Grünen Politiker rechnet damit, dass sie auf jeden Fall vor dem Oberverwal­tungsgeric­ht Münster beklagt werden wird. Der Meerbusche­r geht darüber hinaus davon aus, dass die Luft in der Region auch durch die Rheinschif­ffahrt stark belastet wird. Oliver Keymis sprach sich außerdem gegen eine pauschale Verteufelu­ng des Dieselmoto­rs aus.

„In drei von vier Gutachten werden maximal 50 Flugbewegu­ngen pro Stunde als unkritisch angesehen“

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