Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Rheinländer sind gesünder als Menschen im Ruhrgebiet
DÜSSELDORF Die Nordrhein-Westfalen sind kränker als der Durchschnittsdeutsche: 15,5 Fehltage pro Jahr liegen über dem Bundesdurchschnitt (15,3) und bedeuten eine Stagnation im Vergleich zum Vorjahr (15,6). Das geht aus dem Gesundheitsreport 2017 der Techniker Krankenkasse (TK) hervor, der im Juni veröffentlicht wird und unserer Redaktion vorab vorliegt. Dazu wurden Daten der 1,1 Millionen NRWVersicherten ausgewertet. In den vergangenen zehn Jahren stieg die durchschnittliche Zahl der Krankheitstage um mehr als 30 Prozent.
Eine weitere Auffälligkeit: Das Gefälle zwischen Rheinland und Ruhrgebiet ist gewaltig. Während die Spitzenreiter Herne oder Gelsenkirchen mit 20,7 beziehungsweise 20,4 die 20-Tage-Marke überschreiten, liegen Düsseldorf (12,3), Köln (13,3) oder Bonn (12,1) deutlich darunter. „Das hat zum einen mit den unterschiedlichen Gewerben in der Region, aber auch mit dem Arbeitslosenstand zu tun“, erklärt Günter van Aalst, Leiter der TK Landesvertretung in NRW. So sind im Ruhrgebiet überdurchschnittlich viele Menschen in der Schwerindustrie beschäftigt und besonders verlet- Krankheitstage 2016 im Schnitt pro Kopf zungsanfällig. Zudem sei in Städten mit hohem Krankenstand auch die Arbeitslosenquote besonders hoch. Menschen ohne Beschäftigung kämen auf bis zu 30 Krankheitstage im Jahr und litten häufig unter psychischen Beschwerden. Online Eine interaktive Grafik finden Sie auf www.rp-online.de/statistik