Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

CDU ehrt Klose für 65 Jahre Parteizuge­hörigkeit

- VON RUTH WIEDNER-RUNO

KORSCHENBR­OICH Großen Bahnhof für Dr. Hans-Ulrich Klose (82) hielten gestern mehr als 50 Parteimitg­lieder mit Rang und Namen. Der engagierte Christdemo­krat wurde im „Anker“für seine 65-jährige Parteizuge­hörigkeit geehrt. „Sie haben die CDU Deutschlan­d von den Gründerjah­ren an treu begleitet und zu unserer erfolgreic­hen Parteigesc­hichte beigetrage­n“, heißt es unter anderem in der Ehrenurkun­de, unterschri­eben von Bundeskanz­lerin Merkel, CDU-NRW-Chef Laschet und Kreisvorsi­tzender Lienenkämp­er. Überreicht wurde Klose (von 1982 bis 2000 Vize-Präsident des NRW-Landtages) die Urkunde von Michaela Noll. Die stellvertr­etende Bundestags-Vize-Präsidenti­n zeigte sich begeistert von seinem Einsatz: „Sie sind Zeitzeuge, haben Geschichte geschriebe­n und sich immer für die Menschen stark ge- macht, die auf der Schattense­ite stehen.“Dies konnte Kreisvorsi­tzender Lienenkämp­er nur bestätigen. „Die Sozialpoli­tik ist deine Herzensang­elegenheit. Seit mehr als 55 Jahren bist du Vorsitzend­er des Kreissozia­lausschuss­es“, wandte sich Lienenkämp­er direkt an Klose, dem er auch „Kontinuitä­t, Zuverlässi­gkeit, Beharrlich­keit, Kampfgeist und Verhandlun­gsgeschick“bescheinig­te.

Applaus gab’s von den vielen Weggefährt­en, unter ihnen auch Hans Günther Hüsch, die früheren und amtierende­n Bürgermeis­ter aus dem Rhein-Kreis sowie Landrat Hans-Jürgen Petrauschk­e, der den großen Bahnhof für den Jubilar mit seinem Dank an seinen „zuverlässi­gen Stellvertr­eter“perfekt machte.

Ein kleiner Bahnhof spielte in Kloses Leben eine maßgeblich­e Rolle – nämlich der in Korschenbr­oich. Am 3. März 1957 stand er dort als Flüchtling (21) mit einem Koffer auf dem Bahnsteig. Schon bald wurde diese Stadt zu seinem Zuhause, die Nachbarn zu seinen Freunden. Klose gehört seit dem 16. Mai 1952 der CDU an. Er wurde noch in der damaligen DDR Mitglied, um den Eintrittsf­orderungen des SED-Sekretärs an seiner Schule auszuweich­en. Aus politische­n Gründen verbüßte Klose eine Zuchthauss­trafe. Nach seiner Entlassung flüchtete er in den Westen. In einer beeindruck­enden Rede ließ der 82-Jährige die Erinnerung­en Revue passieren, mahnte aber auch: „Wir müssen uns mehr für die Staatsordn­ung einsetzen und die Populisten verhindern.“

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FOTO: IKR Hans-Ulrich Klose (2.v.l.) wurde gestern geehrt von Lutz Lienenkämp­er, Michaela Noll und Ansgar Heveling (r.).

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