Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Auf Tour mit einem Rad in Harley-Optik
Im Jahr 2010 war Axel Holzhausen Schützenkönig in Grevenbroich. Seine Leidenschaft gilt außergewöhnlichen Rädern
RHEIN-KREIS Es gab Zeiten, da gehörte Axel Holzhausen als „Full Member“einem Bikerclub an und fuhr sogar mit Lederkutte durch die Gegend. Wer jetzt denkt, dass Holzhausen ein Motorrad-Rocker war, der hat sich allerdings ordentlich geschnitten: „Fahrrad-Rocker“trifft es da schon eher. Denn motorisiert war der ehemalige Grevenbroicher Schützenkönig nie auf zwei Rädern unterwegs – im Gegenteil: Er tritt nach wie vor lieber selbst in die Pe-
Alle Räder sind echte Hingucker, insbesondere die beiden, die er selbst zusammengeschraubt hat. Bei seinem Zweirad in Harley-Optik etwa hat er eine verchromte Federgabel eingebaut, zudem eine Dreigangschaltung und neue Felgen mit breiter Bereifung. „Ich wollte einfach kein normales StandardHollandrad“, erzählt Holzhausen, den das Fahrradfieber im Jahr 2005 zufällig bei einem Urlaub in Finnland gepackt hat. In einem Kaufhaus in Helsinki hatte er einige aufgemotzte Räder entdeckt – und sich gewissermaßen in die Modelle verliebt. Ein Fahrradladen in Mön- chengladbach konnte schließlich den Wunsch des Grevenbroichers erfüllen: Dort kaufte er sein erstes außergewöhnlich aussehendes Zweirad, das genau wie das MiniRad seines Sohnes Felix in US-Muscle-Car-Optik gebaut ist.
Seine Frau Kristina teilt die Leidenschaft, die sogar so weit ging, dass die beiden 2010 eine „FahrradHochzeit“feierten. Damals war Axel Holzhausen auch noch Mitglied des Bikerclubs, dessen Mitglieder und Freunde auf ihren Zweirädern vor dem Standesamt Spalier standen. „Die Fahrräder, die wir bei unserer Hochzeit gefahren sind, würden wir niemals weggeben“, erzählt Holzhausen, der in Grevenbroich vor allem als Schützenkönig bekannt ist: Mit seiner Frau regierte er 2010 bis 2011 in der Schlossstadt.
Viele wissen gar nichts von der Leidenschaft des 34-Jährigen. Oft sorgt er mit seinen Rädern für erstaunte Blicke. Gar Erinnerungen dürfte bei dem einen oder anderen auch sein Bonanzarad wecken, das er, abgesehen vom Rahmen, ebenfalls selbst aufgebaut hat. Die Zeit, in der die populär waren, hat er gar nicht selbst miterlebt. Trotzdem reizt es Holzhausen, so ein Rad zu fahren. „Für mich war das ein Rad, an dem ich das Schrauben probieren konnte. Ich habe es mit einem neuen Sattel, einer Rückenlehne und einem neuen Lenker ausgestattet.“Richtig bequem sei das Bonanzarad zum Fahren allerdings nicht – ganz im Gegensatz zu seiner „Harley“mit Pedalen, auf der er bei Touren schon bis zu 200 Kilometer am Stück zurückgelegt hat.