Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Interpack für Kreis-Firmen ein Erfolg
IMA, Actega Rhenania, Hydro und DAVR – vier Unternehmen mit Sitz im Rhein-Kreis waren auf der Interpack vertreten. Die größte Verpackungsmesse der Welt ist für sie vor allem ein Marktplatz, um ausländische Kunden zu werben.
RHEIN-KREIS Mehr als 170.000 Besucher hat die Interpack in Düsseldorf gezählt, flächenmäßig die größte Messe, die die Düsseldorfer Hallen je gesehen haben. Unter den gut 2800 Unternehmen, die sich dort präsentierten, waren auch vier Namen aus dem Rhein-Kreis – mit unterschiedlicher Ausrichtung, aber dem gleichen Ziel: mit ihren Produkten deutsche Konkurrenten übertrumpfen oder mit der Marke „Made in Germany“bei ausländischen Interessenten punkten. Hydro Der norwegische Aluminiumhersteller Hydro mit Sitz im Rhein-Kreis hob die Stärken seines Rohstoffs hervor. Ein Alubarren von nur 25 Kilogramm sei nach seiner Verarbeitung in Getränkekartons in der Lage, 19.000 Liter Volumen zu fassen. Das verdeutlicht ein Modell, dass Hydro seinen Besuchern zeigte. „Anders als früher, als wir auf Messen vor allem mit Kunden ins Gespräch kommen wollten, stellen wir jetzt den Werkstoff und seine Ressourceneffizienz in den Vordergrund“, sagt Hydro-Sprecher Michael Peter Steffen. Daher habe man auch mit der guten Recyclingfähigkeit von Aluminium geworben. DAVRDarum ging es auch der DAVR (Deutsche Aluminium Verpackung Recycling) aus Grevenbroich, die vor allem ausländischen Gästen zwei deutsche Vorzeigeprodukte zum Thema Recycling vorstellen konnte: die Gelbe Tonne und das Dosenpfand. Unter anderem in Frankreich, Belgien, Spanien und England wachse das Interesse an einem besseren System zum Recyc- ling. „In anderen Ländern kann man zum Beispiel Nespresso-Kapseln nicht wie in Deutschland recyceln“, sagt DAVR-Geschäftsführer Hans-Jürgen Schmidt. Dort falle die Alu-Kapsel oft noch durch die Siebe der Sortieranlagen. IMA Benhil Die Butter-Verpackungsmaschine, die der Maschinenbauer IMA Benhil auf der Interpack zeigte, ist zwar eine Neuentwicklung, das Vorführmodell war allerdings schon vor der Messe verkauft. 100 Stück Butter kann sie in einer Minute in aluminiumkaschierte Folie einschlagen, erklärt Bernd Große-Venhaus: „Wir stellen bei jeder Interpack eine neue Maschine vor.“Das neueste Modell sei für niedrigere Stückzahlen gedacht, Hochleistungsmodelle könnten um die 300 Butterpäckchen pro Minute auswerfen. Konkurrenz auf diesem Markt mache dem IMA Benhil vor allem Polen, Litauen und Italien, sagt Große-Venhaus. Actega Rhenania Zum vierten Mal war auch das Chemieunternehmen Actega Rhenania auf der Interpack. „Unsere Schwerpunktthemen waren die Druckfarben und unsere farbigen Kaschierklebstoffe“, sagt Actega-Sprecherin Britta Sommermeier. Die Klebstoffe ersparen den Verpackern Arbeitsschritte beim Bedrucken von beispielsweise Getränkekartons. Das Unternehmen habe die Messe auch genutzt, um mit Rohstoffherstellern zu sprechen, und die Stände der Maschinenhersteller zu besuchen, die die Actega-Produkte verarbeiten. Außerdem habe man sich mit Herstellern von Spezialequipment, das Actega demnächst in einem neuen Labor einsetzen will, ausgetauscht. Die Messe habe gezeigt, dass neue EU-Verordnungen zu Lebensmittelverpackungen die gesamte Branche vor neue Herausforderungen stellten, die nur „gemeinsam zu bewältigen“seien, sagt Sommermeier.