Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

SPD-Kanzlerkan­didat Schulz macht Wahlkampf am Pösenberg

- VON WILJO PIEL

GREVENBROI­CH Martin Schulz hat die Stadt besucht – und kaum jemand hat’s bemerkt. Der SPDKanzler­kandidat war gestern Morgen am Pösenberg, und damit ziemlich weit außerhalb des Zentrums. Die Straße liegt jenseits von Gustorf im Hoheitsgeb­iet von RWE und ist Sitz der Firma Humintech. Die verwandelt ausgelaugt­e Böden mit Hilfe von Braunkohle in blühende Landschaft­en. Das hat sich Schulz einmal angesehen. Allerdings unter dem Hochdruck-Einfluss des Wahlkampf-Endspurts. Er war da – und auch relativ schnell wieder weg.

Empfangen wurde der SPD-Bundesvors­itzende von den Landtagska­ndidaten Rainer Thiel MdL und Arno Jansen. Und von Daniel Rinkert, der in den Bundestag will. Die warteten gegen 9.15 Uhr schon vor dem Firmengebä­ude, als Martin Schulz im schwarzen Mercedes und mit einem Tross von Sicherheit­sleuten vorfuhr. Händeschüt­teln unter Genossen – dann führte Müfit Tarhan, Generalman­ager des deutschtür­kischen Unternehme­ns, den Gast durch die Produktion­sstätten.

Nächste Station: das Besprechun­gszimmer von Humintech. Auf dem Weg dorthin ein freundlich­er Gruß vom Kanzlerkan­didaten an die Mitarbeite­rinnen des Verkaufsbü­ros, dann gingen die Türen zu. Genossen und Unternehme­r blieben unter sich, Journalist­en muss- ten draußen bleiben und sich 20 Minuten lang die Zeit mit Kaffee aus der Firmen-Einbauküch­e vertreiben. Anschließe­nd: kurz auf die Firmentoil­ette, schnell noch mal mit Mitarbeite­rn fürs Handyfoto posiert – aber keine Zeit, um Fragen zu beantworte­n.

Bevor der Kanzlerkan­didat wieder im Mercedes verschwand, sprach er lediglich ein AbschlussS­tatement: Obwohl im Rheinische­n Revier lebend, habe er die in Grevenbroi­ch praktizier­te Art der Braunkohle-Verwertung noch nicht gekannt, gab Schulz zu. Das Innovation­sprojekt beeindruck­e ihn, weil es nicht nur der Region helfe, sondern auch dort, wo es große Proble- me in der Ernährungs­politik zu bewältigen gelte. „Ich habe heute extrem viel gelernt“, sagte Schulz. Letztlich seien nach seinem Besuch am Pösenberg aber mehr Fragen als Antworten übrig geblieben – was aber nicht an den Humintech-Vertretern, sondern an seinem engen Terminplan gelegen habe. „Ich werde noch mal herkommen, ohne Zeitdruck“, sagte Schulz.

Die hiesigen Wahlkämpfe­r hätten sich sicher einen publikumsw­irksameren Auftritt des Polit-Promis gewünscht – etwa auf dem Markt, mittendrin in Grevenbroi­ch. In Berlin, so hieß es, sei aber lediglich ein Firmenbesu­ch in der Schlosssta­dt gewünscht worden.

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FOTOS (4): W. PIEL Während Martin Schulz auf dem Firmengelä­nde unterwegs war, ging die Produktion bei Humintech weiter. Der Wachhund des Unternehme­ns nahm es gelassen hin und beobachtet­e aus der Ferne das Treiben.
 ?? NGZ-FOTO: LOTHAR BERNS ?? SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz besuchte gestern die Firma Humintech, die Bodenverbe­sserer aus Braunkohle produziert.
NGZ-FOTO: LOTHAR BERNS SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz besuchte gestern die Firma Humintech, die Bodenverbe­sserer aus Braunkohle produziert.
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