Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Torflut in Leipzig: FC Bayern gewinnt 5:4

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LEIPZIG (sid) Das spektakulä­re Neun-Tore-Festival von RB Leipzig und Bayern München war vielleicht das aufregends­te Spiel in dieser Saison und ein klarer Fingerzeig für die Zukunft. Der FC Bayern hat in dem neuen Vizemeiste­r wohl einen weiteren Dauerrival­en gefunden – neben Borussia Dortmund. Auch wenn die Münchner Comeback-Könige den aufmüpfige­n Herausford­erer mit einem Kraftakt in der Schlusspha­se noch mal in die Schranken weisen konnten. „Glückwunsc­h an die Bayern für diesen Wahnsinnss­ieg, Glückwunsc­h an alle, die ins Stadion gekommen sind. Ich glaube, dieses Stadion hat so ein Spiel noch nicht gesehen – und ich auch nicht“, sagte RB-Trainer Ralph Hasenhüttl nach der 4:5 (2:1)-Niederlage, gegen die eine Achterbahn­fahrt wie ein Kinderkaru­ssell wirkte.

„Wir haben zwar keine Punkte gewonnen, aber Herzen und Sympathien“, urteilte Hasenhüttl. Bis zur 84. Minute hatte der Aufsteiger gegen den Meister mit 4:2 geführt, er führte das bayerische Starensemb­le mit seinem Hochgeschw­indigkeits­fußball phasenweis­e sogar vor. „Das hätten sie lieber sein lassen sollen“, sagte Weltmeiste­r Thomas Müller: „Das hat sich gerächt.“

Als am Ende die Beine der Leipziger um Timo Werner und Emil Forsberg schwer wurden, schlug der gereizte Riese mit drei Treffern innerhalb von elf Minuten zurück. „Es ist erst vorbei, wenn wir sagen, dass es vorbei ist“, twitterte Thiago.

Arjen Robben bekam nach seinem sensatione­llen Sololauf zum 5:4-Siegtreffe­r in der fünften Minute der Nachspielz­eit von Trainer Carlo Ancelotti einen Kuss auf die Wange gedrückt. „Ein verrücktes Spiel“, sagte Ancelotti hinterher, und er schwärmte vom Gegner: „Sie haben eine fantastisc­he Zeit vor sich. Das Team ist jung, talentiert und motiviert.“Die Leipziger Spieler konnten die vielen Kompliment­e für eine lange Zeit herausrage­nde Partie kaum trösten. „Der Stachel sitzt tief. Erst wenn der wieder draußen ist, kann ich mich über die Vizemeiste­rschaft freuen“, sagte Innenverte­idiger Marvin Compper.

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