Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Verwirrung durch neue Zuschnitte von Wahlkreisen
Wer die Wahlbenachrichtigung nicht genau studiert hatte, musste gestern in vielen Fällen einen Umweg in Kauf nehmen: Das Wahlamt hat die Zuschnitte der Wahlkreise verändert. Das sorgte für Verwirrung bei etlichen Wählern und auch bei vielen Helfern, die in den Listen vergeblich nach Personen suchten, die sonst immer in jenem Lokal ihre Stimme abgegeben hatten.
Das Wahlamt verweist darauf, dass man die Änderung vorab bekanntgemacht hatte und auch Hinweise an den Eingängen der Wahllokale angebracht hatte. Ein Grund für den Neuzuschnitt ist demnach eine Reduzierung der Stimmbezirke. Bei der Landtagswahl 2012 hatte es noch 388 Lokale gegeben, diesmal waren es 315.
Das ist Folge des Trends zur Briefwahl. „Wir haben das Personal anders eingesetzt“, sagt Torsten Flader, Sachgebietsleiter Wahlen. Die Gesamtzahl von rund 3500 Wahl- helfern ist gleichgeblieben. Flader verweist darauf, dass die Größe der Bezirke immer noch erheblich geringer ist als der gesetzliche Höchstwert.
Der andere Grund ist der BauBoom: Weil manche Stadtteile erheblich wachsen, hat das Amt neue Blöcke gebildet. Das betrifft etwa den Osten: Durch das Neubaugebiet Grafental zum Beispiel haben sich in Flingern und den angrenzenden Vierteln die Grenzen verschoben. Wer im September zur Bundestagswahl aufbricht, wird in aller Regel an derselben Stelle wählen wie gestern. „Wir haben darauf geachtet, dass die Lokale zu beiden Terminen zur Verfügung stehen“, sagt Flader. Für diese Wahl wird zudem erneut eine Benachrichtigung versendet.
Das kleinste Lokal befand sich mit 83 Wahlberechtigten in der Architektenkammer NRW im Zollhof, das größte mit 1781 Wahlberechtigten im Berufskolleg Räuscherweg. Der Durchschnitt pro Bezirk betrug 1303 Wahlberechtigte.
„Wir haben darauf geachtet, dass die Lokale zu beiden Terminen zur Verfügung stehen “
Torsten Flader,
Sachgebietsleiter Wahlen.