Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Vom Ende roter und grüner Politiker-Karrieren

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DÜSSELDORF (anh/kib) Kein Minister zerstreute Spekulatio­nen über seine politische Zukunft so schnell wie Garrelt Duin (SPD). Noch am Wahlabend twitterte der NRW-Wirtschaft­sminister: „Tony Blair hat es einst schön gesagt: And that is that – the end. 17 Jahre Politik: Es war mir eine sehr große Ehre.“Duin hatte sich noch als Minister frühzeitig vom rot-grünen Koalitions­vertrag distanzier­t, bei dem er nicht mit am Verhandlun­gstisch saß. Noch ist unklar, wohin es ihn verschlägt. Nach Informatio­nen unserer Redaktion spricht er mit Konzernen. Dabei könnte es nach dem Vorbild des früheren Kanzleramt­sministers Ronald Pofalla, der zur Bahn ging, auch um Positionen unterhalb der Vorstandse­bene gehen. Ein Ministeriu­mssprecher bestätigte gestern lediglich, dass Duin mit dem Tweet seinen Abschied aus der Politik bekannt gab.

Wenige Stunden zuvor hatte Ministerpr­äsidentin Hannelore Kraft ihr politische­s Schicksal besiegelt. Sie zog nur 18 Minuten nach der ersten verlässlic­hen Hochrechnu­ng die Konsequenz aus dem Debakel in NRW und legte sowohl ihren Landespart­eivorsitz als auch den stellvertr­etenden Bundesvors­itz nieder. Dass sie so schnell die persönlich­e Verantwort­ung dafür übernahm, brachte ihr gestern sogar Lob aus den Reihen der CDU ein. Die saarländis­che Regierungs­chefin Annegret Kramp-Karrenbaue­r twitterte: „Respekt für meine Kollegin Hannelore Kraft für die konsequent­e Haltung gerade in der Niederlage.“Kraft will nur noch ihr Mandat als einfache Abgeordnet­e ausüben. Vor dem Ende steht auch die politische Karriere der stellvertr­etenden grünen Ministerpr­äsidentin Sylvia Löhrmann. Sie sagte gestern Morgen im ARD-„Morgenmaga­zin“: „Ich strebe in der grünen Landespart­ei keine Ämter mehr an. Ich habe 20 Jahre Landespoli­tik gemacht, mit Leib und Seele.“

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