Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Früher war mehr Holzkohle

Im heimischen Garten wird immer profession­eller gegrillt. Wir erklären die Vor- und Nachteile der unterschie­dlichen Modelle und zeigen die besten Grills für jeden Typen.

- VON TANJA KARRASCH

DÜSSELDORF Die zünftige Bratwurst ist der Klassiker, doch sie ist längst nicht mehr das einzig Wahre: An deutschen Grills geht es immer profession­eller zu. Da werden Pizzen gebacken, Burger gebraten und Spieße nicht einfach auf den Rost gelegt, sondern in eigens dafür vorgesehen­e Halterunge­n gehängt. Beim Grill an sich geht der Trend zu hochwertig­en Modellen, zeigt eine Studie des Instituts für Handelsfor­schung (IFH) in Köln. Wir erklären die Vor- und Nachteile der unterschie­dlichen Gerätearte­n und warum der Grillmarkt immer mehr auf attraktive­s Zubehör setzt. Für Traditiona­listen Der Rauch, die Glut, das Röstaroma – wer darauf nicht verzichten möchte, für den gibt es keine Alternativ­e zum Holzkohleg­rill. Diese Grillart ist nach Aussage von Christian Lerch vom IFH immer noch die beliebtest­e. Durch das geringe Gewicht lassen sich Holzkohlem­odelle meist leicht transporti­eren und sind in der Anschaffun­g in der Regel auch günstiger. Die Nachteile: Das Anheizen dauert, die Rauchentwi­cklung hat neben der Grillroman­tik auch störende Effekte. Und wer mit Holzkohle oder -briketts grillen möchte, muss unbedingt ins Freie, warnt der Verbrauche­rzentrale Bundesverb­and. Denn es bildet sich das giftige, geruchlose Gas Kohlenmono­xid. Dieses könne sich in Räumen zu gefährlich­en Konzentrat­ionen anreichern, selbst wenn Fenster und Türen geöffnet sind, so die Verbrauche­rschützer. Beim Verbrauche­rportal Vergleich.org schnitt in dieser Kategorie das Modell Rösle No. 1 Sport F50 besonders gut ab, bei Schwenkgri­lls das Modell Land- Modell mann Geos Edelstahl. Bei Schwenkgri­lls wird durch die rotierende­n Bewegungen des Grillrosts das Fleisch besonders gleichmäßi­g gegart und muss weniger oft gewendet werden. Für Spontane Stecker in die Dose, warten und los geht’s – die Temperatur ist einfach zu regulieren und durch den fehlenden Rauch entstehen auch weniger Schadstoff­e, heißt es von der Verbrauche­rzentrale. Dafür müssen Elektrogri­ller allerdings bereit sein, auf Röstaromen zu verzichten. Bei einem Elektrogri­ll-Test der Stiftung Warentest schnitten der Rommelsbac­her BBQ 2002 (85 Euro) und der Tefal TG8000 (159 Euro) am besten ab. Bei der Grillnote war das Modell Weber Q1400 (etwa 270 Euro) das beste. Es heizt jedoch lange auf und verbraucht viel Strom. Vergleich.org empfiehlt das Modell Steba VG 350. Für Anspruchsv­olle Für den Gasgrill spricht vor allem das schnelle Anheizen. So lässt sich auch zwischen zwei Sommerscha­uern auf dem Balkon ein Hähnchenbr­ustfilet braten oder Grillgemüs­e zaubern. Durch die genaue Temperatur­regulierun­g eignen sich Gasgrills auch besonders für die Zubereitun­g von aufwendige­n Grillgeric­hten oder Steaks. Dafür sind sie meist schwerer und teurer in der Anschaffun­g. Im Vergleich schnitt der Outdoorche­f P-420 G Minichef gut ab. Für Kreative Grillzubeh­ör und Brennstoff­e machen gut ein Drittel des Umsatzes auf dem Grillmarkt aus – Tendenz steigend, zeigt die Studie des IFH. „Wir können eine Marktsätti­gung beobachten. Entspreche­nd wichtiger wird deshalb das Zubehörges­chäft“, erklärt Christian Lerch. Die Auswahl ist dabei vielfältig: Der Pizzastein ist das beliebtest­e Zubehör, zeigt die Trendentwi­cklung 2017. Auch populär: Wokeinsätz­e, Thermomete­r, Gemüsekörb­e oder Pfannen. Auch Burgerpres­sen und Fischzange­n werden gekauft. Seitdem viele Haushalte bereits mit einem Grill ausgestatt­et sind, sehen Experten nun einen „Trend zum Zweitgrill“. Rund 1,2 Milliarden Euro wurden 2016 laut IFH 2016 in Deutschlan­d für Grillgerät­e, Brennstoff­e und Grillzubeh­ör ausgegeben. Ein Umsatzplus von 1,7 Prozent.

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