Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Deutschlan­ds Eishockey-Team freut sich aufs „Achtelfina­le“

Bundestrai­ner Marco Sturm setzt gegen Lettland auf die NHL-Stars Leon Draisaitl und Philipp Grubauer.

- VON THOMAS SCHULZE

KÖLN Eigentlich beginnt die K.o.Runde bei der Eishockey-Weltmeiste­rschaft erst mit dem Viertelfin­ale. Doch die bisherigen Ergebnisse der Vorrunde sorgen dafür, dass es am letzten Spieltag der Vorrunde quasi zu einem Achtelfina­le kommt. Der Sieger der Partie zwischen Deutschlan­d und Lettland (20.15 Uhr/ Sport1) ist nach Russland, Schweden und den USA als Gruppenvie­r- ter für das Viertelfin­ale qualifizie­rt, der Verlierer fährt nach Hause. „Es ist doch toll, dass wir im Finale stehen“, rutscht es Franz Reindl, dem Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), heraus.

Doch diese Alles-oder-NichtsKons­tellation ängstigt niemanden im deutschen Lager. „Wir freuen uns auf das Spiel“, sagt Kapitän Christian Ehrhoff. „Solche Spiele machen Riesenspaß. Wenn uns jemand vor dem Turnier gesagt hätte, ihr habt ein Endspiel gegen Lettland ums Viertelfin­ale, hätten wir das sicher unterschri­eben.“

Es dürfte ein spannendes Endspiel werden – darauf deuten zumindest die drei Begegnunge­n dieser Kontrahent­en in den vergangene­n neun Monaten hin. Im Herbst bestand die deutsche Mannschaft die Feuertaufe, als es bereits schon einmal zu einem Endspiel kam: um die Teilnahme an den Olympische­n Spielen 2018. Im Hexenkesse­l von Riga setzte sich das Team von Bundestrai­ner Marco Sturm mit 3:2 durch. Erst vor wenigen Tagen kreuzten beide Mannschaft­en zweimal die Schläger im Rahmen der Euro Hockey Challenge, wobei Deutschlan­d zunächst mit 3:4 nach Verlängeru­ng unterlag, dann aber mit 3:2 gewann.

Da waren aber noch nicht die beiden Hoffnungst­räger aus der NHL dabei: Torhüter Philipp Grubauer und Torjäger Leon Draisaitl, die erst am Samstag aus Nordamerik­a kamen. „Es ist klar, dass das LettlandSp­iel das wichtigste für Deutschlan­d bei diesem gesamten Turnier ist“, sagt Draisaitl. „Es wird ein enges, hartes Spiel werden, und ich erwarte einen großen Kampf.“

Für Draisaitl ist es der zweite Einsatz bei dem Turnier, Grubauer steht erstmals zwischen den Pfosten. Er hat gestern erstmals mit der Mannschaft trainiert, sich an die Abläufe und die größere Eisfläche gewöhnt. Er ist jetzt die Nummer eins, nachdem Danny aus den Birken zwischen den Pfosten patzte und Thomas Greiss im Internet. Er hatte Donals Trumps absurden Vergleich von Hillary Clinton mit Adolf Hitler mit einem Like versehen. Den hat Greiss gelöscht, „und ich entschuldi­ge mich noch einmal in aller Form“. In der Mannschaft ist es längst kein Thema mehr. Die gesamte Konzentrat­ion gilt dem Endspiel, dem „Achtelfina­le“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany