Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Geerlings siegt im ganzen Stadtgebiet
Jörg Geerlings zieht in den Landtag ein, drei andere Neusser müssen ihre Büros in Düsseldorf räumen. Aber es gibt noch weitere Lehren aus der Wahl – zum Beispiel, dass SPD und AfD auf der Furth besonders viele Stimmen holten.
NEUSS SPD und Grüne haben bei der Landtagswahl in allen 29 Wahlbezirken der Stadt verloren, die CDU (bis auf Erfttal) und die FDP überall bei den Zweitstimmen hinzugewonnen. So brutal einfach fällt die Analyse der Statistiker im Rathaus aus, die gestern ihre Daten vorlegten. Das Ergebnis: Die CDU wird bei den Zweitstimmen stärkste Partei in Neuss und stellt mit Jörg Geerlings den direkt gewählten Landtagsabgeordneten für Neuss. Der gönnte sich gestern eine kleine Auszeit für einen ersten Familienausflug mit Ehefrau Marie-Florence und der am Samstag geborenen Tochter Sarah Marie zum Kinderbauernhof. Ist Geerlings der einzige Abgeordnete aus Neuss? Ja. Und anders als vor fünf Jahren, als mit Reiner Breuer (SPD), HansChristian Markert (Grüne), Lukas Lamla und Joachim Paul (Piraten) gleich vier Neusser ins Abgeordnetenhaus zogen, bleibt das so. Der unterlegen gebliebene Kandidat Arno Jansen hat mit Platz 32 auf der Reserveliste der Landes-SPD auch wenig Aussichten als Nachrücker. Welche Schwerpunkte setzt er? Die Parteivorstände von CDU und SPD trafen sich schon gestern zu einer ersten Wahlanalyse. Die fiel bei der CDU knapp, bei der SPD – wie zu hören war – sehr deutlich aus. Für Geerlings wird es heute mit der ersten Sitzung der CDU-Landtagsfraktion konkret. Auf jeden Fall hat er Interesse an der Innenpolitik. Was wird aus den Piraten? Ihr Ergebnis schrumpfte von 8,4 Prozent im Jahr 2012 auf 1,2 Prozent im Landesdurchschnitt. Lamla und Paul verloren ihr Mandat. Dementsprechend herrscht Kater-Stimmung bei den Piraten. „Die Enttäuschung über das Wahlergebnis ist groß“, sagt Lamla. Ob er in seinen alten Job als Feuerwehrmann in Dormagen zurückkehrt, ist noch offen. „Ich brauche noch zwei, drei Wochen, um eine Entscheidung zu fällen“, sagt Lamla. Anders Joachim Paul: Er kehrt in seinen Job als wissenschaftlicher Referent am Zentrum für Medien und Bildung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) zurück.