Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Schönstes Wochenende meines Lebens“

Erst die Geburt seiner Tochter am Samstag, dann der Erfolg bei der Landtagswa­hl am Sonntag – es waren 48 Stunden, die Jörg Geerlings nie vergessen wird. Im Gespräch mit Redakteur Christoph Kleinau gibt der 44-Jährige Einblick in seine Gefühlswel­t.

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Herr Geerlings, Sie haben am Morgen lange mit dem Bundestags­abgeordnet­en Hermann Gröhe gesprochen. Länger, als man für einen Glückwunsc­h brauchen würde. Wollte er ein paar Tipps für seine Kampagne?

JÖRG GEERLINGS Mit Hermann Gröhe tausche ich mich immer intensiv aus. Das haben wir natürlich auch heute, nach einem so wichtigen Ereignis, getan. Natürlich ging der Blick auch in Richtung Bundestags­wahl. Ich werde ihn selbstvers­tändlich uneingesch­ränkt unterstütz­en.

Sie haben bei der Wahlparty neben Ihrem Wahlkampfm­anager Jürgen Brautmeier vor allem Ihrer Frau gedankt. Welchen Anteil hat sie an Ihrem Erfolg?

GEERLINGS Mit Sicherheit den größten. Ich habe ihr für uneingesch­ränkte Unterstütz­ung auch in schwierige­n Zeiten zu danken, denn ich musste in den vergangene­n zwei Jahren politisch richtig kämpfen. Meine Frau ist aber auch fachlich eine große Hilfe. Als Schulleite­rin kennt sie sich im Thema Bildung exzellent aus und konnte mir viele wertvolle Hinweise geben.

Hat der sich ankündigen­de Nachwuchs Ihre Kampagne beeinfluss­t?

GEERLINGS Dass man Vater wird, plant man ja nicht – es war definitiv eine großartige weitere Motivation.

Als sich andere frisch gewählte Abgeordnet­e gestern schon im Landtag umschauten, saßen Sie beim Kinderarzt und schlugen sich mit Formularen herum, um Ihre am Samstag geborene Tochter anzumelden. Sind Sie nach dieser Erfahrung jemand, der mehr Bürokratie­abbau fordert?

GEERLINGS Das ging im Lukaskrank­enhaus sehr unkomplizi­ert. Da wurde alles aus einer Hand angeboten. Es gibt viel Bürokratie im Land, aber diese hat richtig Spaß gemacht.

Hinter Ihnen liegt ein unglaublic­hes Wochenende: Von der Schlussver­anstaltung mit Armin Laschet ins Krankenhau­s, Samstagfrü­h als junger Va- ter noch mal in den Straßenwah­lkampf, dann der Wahltagsst­ress und abends der Erfolg mit dem Direktmand­at. Wie haben Sie das erlebt?

GEERLINGS Sehr intensiv. Das war das schönste Wochenende meines Lebens. Ist das noch zu steigern?

Am Wahlabend war Ihre Frau MarieFlore­nce an Ihrer Seite – keine zwei Tage nach der Entbindung. Hielt sie es im Wochenbett nicht mehr aus?

GEERLINGS Meine Frau ist voll motiviert, war kurz bei der Wahlparty, weil sie sich schon wieder gut fühlte. Ich fand es super, aber es war Ihre Entscheidu­ng.

Wenn beide Eltern feiern – wo war dann Ihre Tochter?

GEERLINGS Wir haben sie im Wechsel betreut. Die CDU hat in der Innenstadt gefeiert und wir wohnen gleich um die Ecke. Das ging gut.

Wer wird mehr von Ihrer Zeit beanspruch­en - Familie oder Partei?

GEERLINGS Ich arbeite gerne und mit voller Motivation für die Partei, aber die Familie ist das Wichtigste und hat Vorrang.

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