Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kaarster FDP fährt ihr bestes Ergebnis ein

Am Tag nach der Wahl herrscht in der Stadtpolit­ik Jubel- wie Katerstimm­ung. Zeit für die ersten Analysen und einen Blick nach vorn.

- VON DAGMAR FISCHBACH

KAARST Bei der FDP in Kaarst herrschte gestern immer noch Jubelstimm­ung. „Rund 19,2 Prozent der Wählerstim­men – das ist unser historisch bestes Ergebnis seit 1947 bei einer Landtagswa­hl“, sagt der Vorsitzend­e der FDP-Fraktion im Kaarster Stadtrat, Günter Kopp. FDP-Stadtverba­ndschef Heinrich Thywissen ergänzt: „Mit 19,9 Prozent haben wir im Wahlkreis III des Rhein-Kreises, zu dem auch Kaarst gehört, das beste Ergebnis für die FDP im ganzen Land erreicht.“Seine Freude habe er in einer E-Mail an Johannes Vogel, den Generalsek­retär der FDP in NRW, Ausdruck verliehen und darauf hingewiese­n, dass es nun gelte, die Weichen für eine bessere Zukunft des Landes zu stellen. „Es stehen enorme Erwartunge­n vor der Tür. NRW darf nicht das Land mit der roten Laterne bleiben“, so Thywissen. Nun müsse die FDP auch bei der Bundestags­wahl das Klassenzie­l erreichen und den Wiedereinz­ug schaffen. Daran werde auch auf lokaler Ebene hart und intensiv gearbeitet. Thywissen ist sicher: „Wir haben kluge Wähler.“

Auch bei der CDU herrscht Zufriedenh­eit mit dem deutlichen Ergebnis in Kaarst. 38,2 Prozent der Wähler haben sich für die Union entschiede­n. Rund sechs Prozent mehr als bei der Landtagswa­hl 2012. „Wir haben im Wahlkampf auf Sachlichke­it und Transparen­z gesetzt. So wie wir es in der Politik tun – selbst- verständli­ch auch in Kaarst. Wir arbeiten hart an der Sache und treffen unaufgereg­te Entscheidu­ngen. In Kaarst hat sich zuletzt in den Haushaltsd­ebatten gezeigt, dass Zuspitzung­en der Sache nicht dienen“, sagt Parteichef Lars Christoph, und mit Blick auf den Bundestags­wahlkampf stellt er fest: „Wir werden unseren Weg fortsetzen, geschlosse­n und klar aufzutrete­n.“

Für die SPD war die Landtagswa­hl eine klare Niederlage. „Wir haben mit sieben Prozent in Kaarst zwar deutlich weniger Stimmen verloren als im Land, aber das soll nichts beschönige­n. Die SPD muss sich verjüngen und mit einer neuen Führung in NRW in die Opposition starten“, so Anneli Palmen. Die SPD in Kaarst lehne eine große Koalition mit der SPD als Juniorpart­ner ab. „Dann soll es Schwarz-Gelb machen“, so Palmen. Morgen werde sich der Ortsverein­svorstand zusammen setzen. „Und dann werden wir mit vollem Elan in den Bundestags­wahlkampf starten“, sagt die Kaarster SPD-Chefin. Die Grünen haben in Kaarst rund vier Prozent ihrer Stimmen verloren, konnten nur noch sechs Prozent der Wähler überzeugen. „Wir müssen wieder mehr auf die Leute zugehen, den Mut haben, zuzuhören und nicht einfach vorgeferti­gten Lösungsans­ätze präsentier­en. Wir sollten ein Stück weit Demut lernen“, lautet die erste Analyse vom Kaarster GrünenChef Christian Gaumitz. Die Inhalte der grünen Politik seien nicht falsch. „Wir müssen unsere gute Politik mit gutem Personal vertreten. und den Nachwuchs fördern“, stellt er fest.

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Das Gesamterge­bnis der Wahl in Kaarst zeigt: SPD und Grüne haben deutliche Verluste eingefahre­n. Schwarz-Gelb liegt eindeutig vorn. Die FDP hat ihr bestes Ergebnis bei einer Landtagswa­hl erreicht.
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CDU-Freude: Lars Christoph (l.) und Marcel Schulze Bomke-Vossschult­e

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