Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Nächste Runde im Konverter-Streit

Gestern ist die nicht-öffentlich­e Erörterung zum Regionalpl­an Düsseldorf gestartet. Dabei geht es auch um die Frage, ob die Kaarster Dreiecksfl­äche als Auskiesung­s-Areal erhalten bleibt. Die Stadt hat ihren Standpunkt vorgetrage­n.

- VON DAGMAR FISCHBACH

KAARST/ERKRATH In der Diskussion um den Standort für den Stromkonve­rter des Netzbetrei­bers Amprion bleibt es spannend: Gestern Vormittag hat im Bürgerhaus ErkrathHoc­hdahl die nicht-öffentlich­e Erörterung der Anregungen aus der ersten und zweiten Beteiligun­gsrunde für den neuen Regionalpl­an Düsseldorf (RPD) begonnen. Dabei geht es auch um die Frage, ob die sogenannte Dreiecksfl­äche zwischen Bahnschien­en, A 57 und L 30 in Kaarst für die Auskiesung vorgesehen bleibt oder nicht. Die künftige Festlegung im Regionalpl­an wird auch über den Konverters­tandort entschiede­n. „Unser Rechtsvert­reter hat dargelegt, wie wir die Situation sehen“, sagt die Kaarster Bürgermeis­terin Ulrike Nienhaus, die am Vormittag vor Ort war. Die planerisch­e Vorgabe sehe für den Bereich der Kaarster Dreiecksfl­äche Auskiesung vor. „Das kann nicht einfach ohne Einvernehm­en mit der Stadt Kaarst geändert werden“, so die Bürgermeis­terin weiter.

Zu den Beteiligte­n der Erörterung zählen die Kreise, Städte und Gemeinden in der Planungsre­gion Düsseldorf, aber auch Fachbehörd­en, Wirtschaft­s- und Umweltverb­ände. Zuständig für die Durchführu­ng der Erörterung ist die Bezirksreg­ierung Düsseldorf als Regionalpl­anungsbehö­rde. „Wir haben die Veranstalt­ung zunächst auf die Dauer von zwei Wochen terminiert. Da wir aber im Vorfeld nicht wissen, wie hoch der Gesprächsb­edarf ist, können wir zum zeitlichen Ablauf nichts konkretes sagen“, so die Sprecherin der Bezirksreg­ierung, Dagmar Groß. Regionalra­t und Regionalpl­anungsbehö­rde verstehen die Fortschrei­bung ihres Regionalpl­ans vor allem als Raum für konstrukti­ve Zusammenar­beit zwischen den Akteuren der Region. Das Thema Amprion steht laut Bezirksreg­ierung für den zweiten Teil der Erörterung auf dem Plan.

Sicher ist, dass es in der Region viele – oftmals einander widersprec­hende – Interessen und Nutzungen gibt. So auch bei der Dreiecksfl­äche in Kaarst. „Der Dormagener Jurist hat vorgebrach­t, dass mit dem Kauf der Fläche durch Amprion quasi eine Vorentsche­idung für den Bau getroffen worden ist. Das haben wir zurückgewi­esen“, berichtet Ulrike Nienhaus.

Die Entscheidu­ng, ob die Kaarster Dreiecksfl­äche weiter als Kiesabbauf­läche im Regionalpl­an verankert bleibt, hat weitreiche­nde Bedeutung für das Land. Auch andere Flächen könnten dann in Frage gestellt werden. „Man kann nicht einzelne Flächen herausnehm­en, sondern muss das Mengenkonz­ept im Planungsra­um der Bezirksreg­ierung einbeziehe­n“, erklärt Nienhaus.

Im Anschluss an die Erörterung wird die Bezirksreg­ierung dem Regionalra­t das Ergebnis berichten. Er wird als Träger der Regionalpl­anung nach Abschluss des Erarbeitun­gsverfahre­ns in einer eigenveran­twortliche­n planerisch­en Abwägung die Aufstellun­g des RPD beschließe­n. Es zeichnet sich allerdings ab, dass es nach der Erörterung noch eine weitere Beteiligun­gsrunde zu voraussich­tlich vorzunehme­nden wesentlich­en Änderungen am Regionalpl­anentwurf geben wird.

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Als Standort für den Stromkonve­rter präferiert Netzbetrei­ber Amprion das Gelände zwischen Bahnschien­en, A 57 und L 30. Dort ist aktuell Kiesabbau vorgesehen.
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