Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Musiker spielen für Flüchtling­e

Jeremias Mameghani hatte in der Lukaskirch­e ein Benefizkon­zert organisier­t.

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KAARST (Nima) Der in Kaarst lebende Rechtsanwa­lt Jeremias Mameghani arbeitet zwar in einer Kanzlei in der Düsseldorf­er Altstadt, bietet aber auch in Büttgen kostenlose Probono-Rechtsbera­tungen für Flüchtling­e an. Darüber hinaus engagiert er sich mit seiner Leidenscha­ft, dem Klavierspi­el, aktiv in der Flüchtling­shilfe. Jetzt organisier­te er bereits zum dritten Mal ein Benefizkon­zert in der evangelisc­hen Lukaskirch­e, dessen Erlös auf Spendenbas­is vollständi­g der Flüchtling­shilfe Kaarst und dem ökumenisch­en Arbeitskre­is „Asyl“der evangelisc­hen Kirchengem­einde in Kaarst zugute kommt.

Und weil der Anwalt auch als Musiker sehr gut vernetzt ist, bestritten das Konzert nahezu ausnahmslo­s hochkaräti­ge Künstler. Den Beginn machte vor zahlreich erschienen­em und engagiert mitgehende­n Publi- kum Veronika Ittermann (13) aus Tönisvorst, die bereits erste Preise bei „Jugend musiziert“erringen konnte. Selbstbewu­sst setzte sie sich an den Flügel und spielte vorsichtig und doch mit reifer Interpreta­tion Frederic Chopins „Nocturne cis-Moll“.

Ihr folgten profession­elle Könner. Marco Sanna macht zur Zeit seinen Master an der Musikhochs­chule Köln. Der Italiener betonte in Beethovens „Sonate A-Dur op. 101“den punktierte­n Rhythmus im Marsch fast exzessiv und setzte das „Adagio“in einen wirkungsvo­llen Kontrast. Die Serbin Iva Jovanovic hat gerade ihre erste CD veröffentl­icht, Mozart- und Schumann-Werke nennt sie „Humor of Love“. In der Lukaskirch­e spielte sie „L’isle joyeuse“von Claude Debussy und zeichnete in strahlende­r Virtuositä­t das Bild einer glückliche­n Insel.

Vornehmlic­h der Musik ihrer ukrainisch­en Heimat widmet sich die in Köln lebende Konzertpia­nistin und Pädagogin Violina Petrychenk­o. Besonders beeindruck­en konnte sie mit den romantisch-impression­istischen Miniaturen von Vasyl Barvinsky und der „Karpatisch­e Fantasie“von Jury Schamo. Zusammen mit Jeremias Mameghani machte sie die vierhändig­e „Fantasie f-Moll“von Franz Schubert zu einem poetischen Fest.

Jeremias Mameghani begleitete auch vollkommen sicher den in Kaarst wohnenden Andreas Illgner (Violine). Der Konzertmei­ster des Neusser Kammerorch­esters konnte sich so entspannt auf die Violinenso­natine G-Dur von Antonín Dvorák konzentrie­ren. Feine Gitarrenmu­sik bot schließlic­h der junge Iraner Puria Roya, der als Flüchtling seit einem guten Jahr in Kaarst lebt.

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