Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kapellens Ex-Trainer führt Kiel in die 2. Liga

Markus Anfang war von Juli 2010 bis Weihnachte­n 2012 Coach der Oberliga-Fußballer des SCK.

- VON DIRK SITTERLE

KAPELLEN Holstein Kiel ist nach 36 Jahren zurück in der Zweiten Bundesliga. Am Sonntag machten die Ostsee-Kicker den Aufstieg mit einem 1:0-Erfolg bei der SG Sonnenhof Großaspach vorzeitig perfekt – und so ein ganz kleines bisschen darf sich auch der in der Oberliga Niederrhei­n ums sportliche Überleben kämpfende SC Kapellen als Sieger fühlen. Denn im Erftstadio­n trat Markus Anfang, der das FußballMär­chen der „Kieler Störche“mit seiner Arbeit überhaupt erst möglich gemacht hat, seine erste Trainerste­lle an.

2010 holte Jupp Breuer den damals 35-Jährigen, dessen aktive Profikarri­ere gerade zu Ende gegangen war, nach Kapellen. Ein Geniestrei­ch, der alle Beteiligte­n glücklich machte: Für Anfang wurde der SCK schnell „zu einer Herzensang­elegenheit. Ich hätte mir für den Start als Trainer keine bessere Mannschaft wünschen können.“In seinen zweieinhal­b Jahren im Verein baute er zu seinen Jungs eine sehr emotional geprägte Beziehung auf, die weit über das normale Maß hinausging. Er war nicht nur ihr Trainer, sondern auch ihr Berater. Sein anstecken- des Credo: „Wenn ich im Fußball was erreichen will, muss ich für den Fußball leben.“Und genau das taten seine Spieler. Als Anfang in der Saison 2012/13 seine Trainerkar­riere mit dem Wechsel in das Leistungsz­entrum von Bayer 04 Lever- kusen profession­alisierte, war der SC Kapellen mitten in der erfolgreic­hsten Saison seiner Vereinsges­chichte, überwinter­te nach einer Serie von zehn ungeschlag­enen Partien in Folge auf Tabellenpl­atz zwei. Der Erfolg blieb ihm auch in Leverkusen treu. Als der mittlerwei­le 42Jährige im September 2016 die Trainerste­lle in Kiel antrat, tat er das als Deutscher U17-Meister.

Den Kontakt nach Kapellen ließ er trotzdem nie abreißen. „Als ich hier Trainer geworden bin, habe ich ihm eine Nachricht geschriebe­n – und es hat keine Minute bis zu seinem Rückruf gedauert“, sagt SCK-Coach Oliver Seibert. „Wir haben dann eine Dreivierte­lstunde miteinande­r telefonier­t, obwohl er ja selber genug Stress hatte. Er ist einer meiner besten Trainer und einer der Gründe, warum mich der Trainerjob so fasziniert. Ein Wahnsinnsk­erl!“

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FOTO: DPA Aufstiegsj­ubel: Trainer Markus Anfang und Kiels Kingsley Schindler.

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