Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Moose sollen Feinstaub aus der Luft filtern

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Feinstaub in der Luft ist normalerwe­ise nicht zu sehen, weil er aus winzig kleinen Teilchen besteht. Wenn man zu viele dieser Mini-Teilchen einatmet, können sie krank machen. Sie stecken zum Beispiel in den Abgasen unserer Autos und Heizkraftw­erke. Jetzt wollen Forscher in Stuttgart mit einer neuen Methode versuchen, den Feinstaub in der Luft zu verringern: mit Moos. Sie haben nämlich herausgefu­nden, dass Moose prima Feinstaub aus der Luft filtern. Zumindest klappte das im Labor. Nun wird getestet, ob das auch draußen funktionie­rt. Entlang einer viel befahrenen Straße wurde in Stuttgart eine spezielle Wand mit Moos bepflanzt. „Im Gegensatz zu anderen Pflanzen haben Moose keine Wurzeln. Das bedeutet, sie nehmen alle wichtigen Stoffe, die sie zum Wachsen brauchen, über ihre Blätter auf“, sagt Sonja Thielen, die sich um die Mooswand kümmert. So ein wichtiger Stoff ist zum Beispiel Ammonium-Nitrat. Das ist ein Salz, und von dem ist besonders viel im Feinstaub drin. „Das Ammonium-Salz bleibt an den Blättern haften und wird von den Moosen sozusagen verdaut“, erklärt Thielen. Auch andere Teilchen des Feinstaubs verfangen sich an den kleinen Blättern der Moose. Diese können von den Moosen zwar nicht verdaut werden, aber die Teilchen werden festgehalt­en. Sie verrotten zusammen mit dem Moos, und beides wird zu Humus. Und noch einen Vorteil hat das Moos: Auf seinen Blättern leben Bakterien, die sich von Stoffen ernähren, die im Feinstaub enthalten sind. dpa

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FOTO: DPA Das Moos könnte helfen, den Anteil des Feinstaubs in der Luft zu verringern.

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