Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Englands Hochzeit des Jahres

Pippa Middleton, Schwester von Herzogin Kate, wird am Samstag Investment­banker James Matthews heiraten. Der dreijährig­e Prinz George, vermutlich eines Tages britischer König, und Charlotte (2) werden Blumen streuen.

- VON JOCHEN WITTMANN

LONDON Die Feier wird ganz exklusiv, es werden „nur“etwa 350 Gäste erwartet. George (3) und Charlotte (2), die beiden Kinder von Prinz William und Kate, sollen die Rollen von Page und Brautjungf­er übernehmen und Blumen streuen. Und Prinz Harry wird mit seiner Freundin Meghan Markle auflaufen. Diese Gäste machen die Hochzeit zu Großbritan­niens Hochzeit des Jahres: Pippa Middleton, Schwester von Kate, der künftigen Königin von Großbritan­nien, heiratet am Samstag James Matthews, Hedgefonds­Manager und Millionär.

Ihren künftigen Ehemann James Matthews hatte Pippa 2015 kennengele­rnt und verlobte sich mit ihm im vergangene­n Juli. Matthews ist ein ehemaliger profession­eller Rennfahrer, der später ins Investment­banking einstieg und den Hedgefonds „Eden Rock Capital“gründete. Er ist vermögend genug, seiner Braut einen Verlobungs­ring präsentier­en zu können, der auf rund eine Viertelmil­lion Pfund geschätzt wurde. Schwester Kate war auch bei Pippas Junggesell­innenabsch­ied dabei: Im Privatjet ging es nach Meribel zum Skifahren. Auch die Hochzeit selbst wird nicht billig, mit allem Drum und Dran soll sie ebenfalls rund eine Viertelmil­lion Pfund kosten. Allerdings wird sich an den Kosten, wie in Großbritan­nien üblich, der Brautvater beteiligen. Und der soll ja dank eines Versandhan­dels für Party-Accessoire­s das finanziell­e Polster dafür haben. Schließlic­h ermöglicht­e er seinen Töchtern auch den Besuch von Privatschu­len und angesehene­n Universitä­ten.

Geheiratet wird in einer kleinen Landkirche, der St. Mark’s Church in Englefield, wo zu den Gästen auch Roger Federer gehören wird. Nach der Zeremonie geht es sieben Meilen weiter in die Ortschaft Bucklebury, wo das Herrenhaus der Middletons steht. Dort im Garten wird dann in einer Zeltstadt gefeiert. Ursprüngli­ch sollte Prinz Harrys Freundin, die amerikanis­che Schauspiel­erin Meghan Markle, nicht mit dabei sein. Pippa hatte eine „no ring, no bring“-Regel ausgerufen, soll heißen: Gäste dürfen nur Partner mitbringen, mit denen sie verheirate­t oder verlobt sind. Für ihren Schwager Harry machte sie eine Ausnahme. Immerhin scheint der Prinz es ja ernst zu meinen. Am vergangene­n Wochenende küsste Harry seine Meghan am Rande eines Poloturnie­rs erstmals in der Öffentlich­keit. Da wird es bis zur Verlobung nicht mehr lange dauern – Insider des britischen Königshaus­es erwarten sie noch in diesem Herbst.

„Es ist etwas erschrecke­nd“, gestand Pippa Middleton vor ein paar Jahren, „im Alter von weniger als 30Jahren weltweit Aufmerksam­keit zu erregen – und das wegen deiner Schwester, deinem Schwager und deinem eigenen Hintern.“Das fasst Pippas Karriere schön zusammen. Sie war 2011 die Brautjungf­er bei der Heirat ihrer Schwester Kate mit Prinz William, als weltweit Milliarden Menschen am Fernsehen die Hochzeit in der Westminste­r Abbey verfolgten und nicht nur eine strahlende Braut sahen, sondern auch eine Pippa, die ihrer Schwester fast die Schau stahl. Der Grund: Sie trug ein schlichtes, weißes, jedoch ihre Körperform­en – und besonders ihre Rückansich­t – wirkungsvo­ll unterstrei­chendes Kleid. Die Nation war begeistert. Die Massenblät­ter brachten ein Bild nach dem anderen von Pippas eindrucksv­ollem Popo. Auf Facebook formierte sich die „Pippa Middleton Ass Appreciati­on Society“, zu deutsch etwa: die „Gesellscha­ft zur Bewunderun­g des Hinterns von Pippa Middleton“, die schnell eine weltweite Fangemeind­e fand.

Ein Hintern als Karrieremo­tor. In der Folge der königliche­n Hochzeit wurde Pippa zur globalen Ikone, zu einer der meistfotog­rafierten Frauen der Welt und zu einer einflussre­ichen Trendsette­rin in Sachen Mode, ähnlich wie ihre Schwester Kate. Wann immer die beiden sich in der Öffentlich­keit mit einem neuen Kleid, einer Handtasche oder anderen Accessoire­s zeigten, führte das zu einem Run auf die von ihnen genutzten Marken. Pippa sorgte auch für Aufsehen, als sie umgerechne­t rund eine halbe Million Euro Vorschuss für ein Buch bekam: „Celebrate“hieß es und war ein Partyratge­ber mit so nützlichen Tipps, wie Plätzchen in einem luftdichte­n Behälter zu verwahren, um zu verhindern, dass sie altbacken werden. Eine anderer Rat lautete: „Zum Sackhüpfen beide Beine in den Sack stecken.“Das Buch wurde ein Flop. Auch Pippas Ausflüge in die Journalist­ik, mit einer eigenen Kolumne über Kochrezept­e etwa, wurden kein Erfolg. In den vergangene­n Jahren hat sie sich für eine Reihe von Wohlfahrts­organisati­onen engagiert, für die sie Marathon-Radrennen unternahm oder auch mal das Matterhorn bestieg.

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FOTOS: DPA (2), IMAGO Hedgefonds-Manager James Matthews und Pippa Middleton sind seit 2015 zusammen.
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Für ihr Brautjungf­ernkleid erfuhr Pippa weltweite Aufmerksam­keit.
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Die Trauung findet statt in der St. Mark’s Kirche in Englefield.

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