Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Generation­swechsel bei Underberg

Tochter und Enkel des Patriarche­n sollen mehr Einfluss bekommen.

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RHEINBERG (anh) Der Spirituose­nherstelle­r Underberg leitet den Generation­swechsel ein. Er soll von zwei familienfr­emden Geschäftsf­ührern von Rheinberg aus geführt und von einem Beirat oder Aufsichtsr­at kontrollie­rt werden, dem zwei Familienmi­tglieder und drei Externe angehören, sagte Wilfried Mocken, Generalbev­ollmächtig­ter bei Underberg, unserer Redaktion. „Sinnvoll wäre es, dass die nächste Generation hier aktiv wird.“Mocken kann sich gut vorstellen, dass Hubertine Underberg-Ruder (54) und ihr Neffe Moritz Underberg (26) dort als Vertreter der Familie einziehen. Sie ist Tochter von Emil Underberg (75), der als Hauptgesel­lschafter seit Jahrzehnte­n die Macht hat. „Doch Herr Underberg will ja nicht bis 90 hier sitzen“, sagte Mocken. UnderbergR­uder ist Biologin und für das Kräuterges­chäft verantwort­lich. Moritz ist der Sohn ihrer Schwester und macht gerade seinen Master.

Das Unternehme­n, zu dem der Magenbitte­r und Asbach gehören, hat 189 Mitarbeite­r in Rheinberg, Berlin, Rüdesheim. Es leidet unter der Branchenfl­aute: Ab 2012 fiel der Umsatz. 2016/17 legte er immerhin auf 113,6 Millionen Euro zu. Der Gewinn sank jedoch auf 2,8 Millionen. Mocken: „2017/18 soll der Gewinn wieder bei vier bis fünf Millionen liegen.“Die Restruktur­ierung sei eingeleite­t. Underberg hat ein Grundstück in Berlin verkauft, in Rheinberg eins an Amazon. Über weitere Grundstück­e in Rheinberg werde verhandelt.

Underberg hat 80 Millionen Euro Schulden, die aus der früheren Auszahlung von Familienmi­tgliedern resultiere­n, vor allem über Mittelstan­dsanleihen finanziert. „Die wird Underberg pünktlich zurückzahl­en“, so Mocken. Am Freitag beriet die Gesellscha­fterversam­mlung, bis September soll der Umbau stehen.

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FOTO: DPA Christiane und Emil Underberg wollen Tochter Hubertine (r.) mehr Verantwort­ung geben. Das Bild zeigt sie 2011 bei der 165-Jahr-Feier von Underberg.

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