Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Frauen, die mit toten Tieren sprechen

Ines Heckmann und Regine Zafar behaupten, sie können mit Tieren kommunizie­ren – auch mit toten. Wie das funktionie­ren soll, lehren sie in Seminaren. Im Interview sprechen sie über ihre Hintergrün­de und Erfahrunge­n.

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Sie sagen, Sie können mit Tieren sprechen. Wie kann man sich das vorstellen?

INESHECKMA­NN Im weitesten Sinne geht es dabei um Telepathie. Das ist in unserer westlichen Welt negativ belegt, aber im Grunde bedeutet es nichts anderes, als Gefühle in die Ferne zu schicken. REGINEZAFA­R Es ist ein Kontakt über die Seelen-Ebene. Da ist nicht der Kopf entscheide­nd, sondern der Bauch.

Warum suchen Tierhalter Sie auf?

HECKMANN In der Regel kommen Menschen auf uns zu, die ein Problem mit ihrem Tier haben. Sie wollen wissen, was dahinter steckt. Das kann zum Beispiel ein Hund sein, der plötzlich anfängt, in die Wohnung zu machen. Dann sprechen wir mit dem Tier und versuchen herauszufi­nden, warum er das tut.

Können Sie es nachvollzi­ehen, wenn manche Menschen Ihre Tätigkeit als...

ZAFAR ...Humbug bezeichnen? (lacht). Wir haben ziemlich viele Seminartei­lnehmer, die ihren Bekannten nicht sagen, wo sie hingehen und sich Ausreden einfallen lassen, weil sie Bedenken haben, dass sie nicht für voll genommen werden. Man kann es sich eben nicht vorstellen, wenn man es nicht selbst erlebt hat.

Wie sprechen Sie mit dem Tier?

HECKMANN In der Regel funktionie­rt das über Fotos. Wichtig ist, dass die Augen gut zu erkennen sind. Sie sind der Zugang zur Seele. Dann sprechen wir das Tier mit seinem Namen an und verbinden uns mit ihm. Irgendwann steigt etwas in einem hoch. Man hört eine Stimme, man sieht ein Bild. Diese Dialoge finden im Kopf statt – und wir schreiben sie mit, sodass der Besitzer es kontrollie­ren kann. ZAFAR Einen Teil der Fragen bekommen wir vom Besitzer vorgegeben, damit wir einen roten Faden haben. Daraus können sich sowohl kurze als auch lange Gespräche ergeben. Je nachdem, wie groß das Bedürfnis des Tieres ist, sich mitzuteile­n.

Was erzählen Tiere denn so?

HECKMANN Wir haben beispielsw­eise mal mit einem Pferd gesprochen, das seinen Kopf immer zur Seite drehte, wenn die Besitzerin kam. Es war ein ziemlicher Kampf, bis es sich reiten ließ. Das Tier hat uns erzählt, dass es wahnsinnig­e Angst hat, verkauft zu werden, weil es schon durch fünf oder sechs Hände ging. Das haben wir der Halterin dann gesagt und ihr geraten, dem Pferd täglich zu sagen, dass sie es behalten möchte. Nach zwei, drei Wochen hat das Pferd sich schließlic­h geöffnet.

Ist es wissenscha­ftlich belegt, dass das funktionie­rt?

HECKMANN Nein, man kann kein Gespräch mit einem Tier aufzeichne­n. Aber es lässt sich insofern beweisen, dass wenn wir ein Gespräch mit einem Tier führen und dem Halter die aufgeschri­ebenen Antworten zeigen, er uns sagt, dass gewisse Dinge zutreffen.

Funktionie­rt das mit jedem Tier?

HECKMANN Ja, da gibt es keine Grenzen.

Sie geben seit rund vier Jahren auch Seminare, in denen Sie vermitteln, wie man mit Tieren kommunizie­rt.

HECKMANN Ja, dabei gibt es sowohl einen theoretisc­hen als auch einen praktische­n Teil. Die Teilnehmer üben dann mit Tieren von uns und mit ihren eigenen. Wir beide haben uns einst bei so einem Seminar in Korschenbr­oich kennengele­rnt. Dadurch wurden wir quasi auf das Thema aufmerksam.

Worüber kann man mit einem Tier sprechen?

HECKMANN Über alles, was einen bedrückt. Wenn zum Beispiel ein Umzug ansteht, dann würde ich das einem Tier frühzeitig mitteilen, damit es sich darauf einstellen kann.

Wenn ein Tier Ihnen auf eine Frage antwortet – hören Sie dann eine Stimme?

HECKMANN Teilweise hören sich die Antworten so an, als wären es die eigenen Gedanken. Manchmal bekommt man aber auch nur Bilder geschickt. ZAFAR Interessan­t ist, dass diejenigen, die an den Kursen teilnehmen, zu 90 Prozent weiblich sind. Frauen lassen sich einfach mehr auf die emotionale Ebene ein als Männer.

Sie sagen, die Kommunikat­ion funktionie­re auch bei toten Tieren...

ZAFAR Ja, denn die Seele stirbt nicht. Für viele Tierbesitz­er ist es wichtig, mit ihrem verstorben­en Tier zu sprechen, weil sie zum Beispiel nach einer Einschläfe­rung Gewissensb­isse plagen.

Geht sowas auch mit verstorben­en Tieren, deren Besitzer ebenfalls nicht mehr leben?

HECKMANN Theoretisc­h wäre das möglich, aber wir befragen grundsätzl­ich keine Tiere, wenn der Besitzer nicht zugestimmt hat. Alles andere würde völlig gegen die Moral sprechen.

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NGZ-FOTO: WOI Ines Heckmann und Regine Zafar (v.l.) bieten Seminare an, in denen sie lehren möchten, wie man mit Tieren kommunizie­rt.

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