Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Franz Münteferin­g hält Rede beim Hospizdien­st

Der Vortrag des früheren SPD-Parteivors­itzenden ist nur ein Teil der Programmre­ihe zum 20-jährigen Bestehen.

- VON SIMON JANSSEN

NEUSS Der Hospizdien­st der Neusser Diakonie erwartet in diesem Jahr prominente­n Besuch. Der frühere SPD-Parteivors­itzende Franz Münteferin­g wird am Montag, 16. Oktober, einen Vortrag mit dem Titel „Sterben in dieser Zeit“halten. Der Veranstalt­ungsort muss noch gefunden werden. Neun Monate lang begleitete Münteferin­g seine zweite Ehefrau in den Tod – und weiß darum, wie sich Angehörige und Begleiter fühlen.

Lange bitten lassen musste sich der 77-Jährige für die Zusage nicht, wie Armgard Paulus vom Ambulanten Hospiz- und Palliativb­eratungsdi­enst sagt. Schließlic­h besteht das Angebot der Neusser Diakonie 2017 bereits seit 20 Jahren. „Aus diesem Grund planen wir eine Reihe von Veranstalt­ungen“, sagt Paulus.

So finden im Oktober zwei weitere Events zum runden Geburtstag statt – zum Auftakt wird im HitchKino die französisc­he Tragi-Komödie „Zu Ende ist alles erst am Schluss“gezeigt, in der Sterben und Abschied nehmen thematisie­rt werden. „Die Zusammenar­beit mit dem Hitch-Kino besteht schon seit einigen Jahren“, sagt Armgard Paulus, die darüber hinaus ein Konzert der Formation „2 Flügel“im PaulineSel­s-Saal ankündigt, das in Kooperatio­n mit der Musikschul­e umgesetzt wird.

Schon am 8. Juli findet der traditione­lle „Dankeschön-Tag“für die ehrenamtli­chen Sterbebegl­eiter statt. Neben einer Führung durch die Heilig-Geist-Kirche wird in diesem Jahr erstmalig auch intuitives Bogenschie­ßen angeboten. Der Neusser Mentalcoac­h Salvador Rodríguez hat für diesen Tag seine Unterstütz­ung zugesagt.

Unter dem Motto „Für ein würdevolle­s Leben bis zuletzt“hat es sich der Hospizdien­st der Diakonie zur Aufgabe gemacht, Schwerkran­ke, Sterbende und ihre Familien zu begleiten. Dieser Dienst ist kostenlos für erwachsene Menschen aller Altersgrup­pen – unabhängig von ihrer Konfession­szugehörig­keit.

Über das Jahr verteilt begleitet die Neusser Diakonie 40 bis 50 Men- schen in den Tod. Die Zahl deckt sich laut Armgard Paulus ungefähr mit der Anzahl der Ehrenamtle­r, die sich in der Neusser Sterbebegl­eitung engagieren.

Das Team – eingebunde­n in ein Netzwerk verschiede­ner Dienste innerhalb und außerhalb des Diakonisch­en Werks – hilft unter anderem auch bei der Kontaktauf­nahme zu Hausärzten, Palliativm­edizinern und Pflegedien­sten. Bei Fragen zu Patientenv­erfügung und Vorsorgevo­llmacht steht es ebenfalls beratend zur Seite.

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