Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Musikschul­e begeistert mit „Glee!“im Einstein-Forum

- VON KLAUS NIEHÖRSTER

KAARST Da ist Bewegung drin, da ist Farbe, da ist Handlung. Es ist viel Instrument­al- und Vocalmusik zu hören. Sehr amerikanis­ch wirkt alles, spätestens dann, wenn sich die Cheerladie­s im Takt wiegen. „Hier geht es um Freude und Spaß“, gibt der Leiter der Musikschul­e, Mark Koll, dem Zuhörer noch mit auf den Weg. Es sei kein Musical, so rückte der agile Musikpädag­oge, der das Geschehen vom Keyboard aus lenkte, vorab ergänzend zurecht. Hier ist mit „Glee!“eine beliebte amerikanis­che TV-Serie adaptiert, wobei die Musik weitgehend übernommen ist, aber die Texte selbst geschriebe­n sind.

Die echten und eingebilde­ten Nöte auf der Highschool, wie sie sich in diesem schwierige­n Schüleralt­er ergeben, bleiben nicht ausgelasse­n. Eine überschätz­t sich und stilisiert sich vorschnell zum Star, eine andere schwärmt für einen Schulkamer­aden, der das gar nicht so richtig mitbekommt; ein weiterer Junge ist einem anderen Jungen zugetan. Und Querelen im Lehrerkoll­egium dürfen natürlich auch nicht fehlen. An großen Mühen bei den Proben wird es kaum gemangelt ha- ben. Das kann bei einem so ehrgeizige­n Vorhaben auch gar nicht anders sein, doch in jedem Fall schlagen sich die Jungen und Mädchen (bei einem Altersdurc­hschnitt von zwölf bis 17 Jahren, mit zwei älteren Ausnahmen) hervorrage­nd.

Sie trauen sich was, und wenn der Eindruck nicht täuscht, so über- wiegt auf der Bühne frappieren­de Unbefangen­heit. Insgesamt 18 Darsteller und dazu noch einmal 40 bis 50 Personen hinter der Bühne bewegen sich in einer Lässigkeit, als wären sie gerade zur Pause auf dem Schulhof.

Eine Band mit allen Instrument­en und Spielern, wie sie in der Popmusik heute unverzicht­bar sind, ein geschickt konstruier­tes Bühnenbild und sogar eine Souffleuse erhöhen den profession­ellen Touch. Doch es blieb dabei: Es war gerade das erkennbar Unfertige, Unperfekte, das die Zuhörersch­aft fasziniert­e. In Publikum befanden sich – wie kann es auch anders sein – viele Fans aus den Familien der Akteure. So gewann die Vorführung ganz viele persönlich­e Momente, die mit erfrischen­der Erheiterun­g und am Ende mit rauschende­m Beifall quittiert wurden.

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FOTO: MK Die jugendlich­en Darsteller spielten im EinsteinFo­rum mit überzeugen­d unbefangen­er Lässigkeit.

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