Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die Rathaus-Galerie wechselt den Besitzer

Veränderun­gen in der Innenstadt: Die Münchner ILG Gruppe wird ab nächsten Monat die Verwaltung der Rathaus-Galerie übernehmen.

- VON ANNELI GOEBELS

DORMAGEN Gerüchte gab es schon seit längerem, nun ist es amtlich: Die Rathaus-Galerie ist verkauft, allerdings nicht komplett: Nach wie vor gehören die Flächen im vorderen Teil der Immobilie (Kölner Straße) dem Dormagener Unternehme­r Gerd Allard. Das bestätigte er auf Anfrage. „Und da wird nichts verkauft“, sagte er.

Anders sieht es im hinteren Bereich aus. Dort können sich die Mieter auf neue Gespräche einstellen, und das schon sehr bald. Denn zum 1. Juni hat eine Tochterges­ellschaft der Münchner ILG Gruppe, die ILG Capital GmbH, über ihren Fonds „ILG Einkaufen Deutschlan­d I“bis jetzt acht großflächi­ge Einzelhand­elsimmobil­ien erworben. Darunter, bestätigte Julia Steinmetz, ILGRegiona­lleitung Nord West Deutschlan­d, auch die Dormagener Rathaus-Galerie. Die gehört nun bis Ende Mai noch dem niederländ­ischen Investor Edwin van Emmerik, der allerdings am Montag auf Anfrage noch einen Verkauf verneinte. Einige Mieter hatten da aber bereits längst andere Informatio­nen. Übernommen jedenfalls hatte van Emmerik die Galerie im Juni 2013 von der englischen Besitzerin Treveria Vermögenge­sellschaft. Mit dem von ihm eingesetzt­en Center-Manager Jörg Meiners erlebte das Einkaufsce­nter Höhen und Tiefen. Meiners holte H&M und Kult nach Dormagen und schaffte es, Aldi zu überzeugen, seinen Standort vom Dorma-Center ins Erdgeschos­s der Galerie zu verlegen. Dort hatte das Ladenlokal nach dem Auszug von Edeka über zwei Jahre leer gestanden.

Mit Meiners werden die Münchner wohl nicht weiter zusammenar­beiten. „Seit 1984 betreuen wir großflächi­ge Handelsimm­obilien. Dementspre­chend werden wir das Management der Rathaus-Galerie über die ILG Centermana­gement GmbH eigenständ­ig abdecken“, sagte die ILG-Regionalle­iterin. Da- gegen werde Meiners Mitarbeite­rin, Melanie Stum, als Ansprechpa­rtnerin vor Ort für die Mieter bleiben. „Frau Stum ist in Dormagen gut vernetzt“, so Steinmetz.

Aktuell gibt es in der Galerie fünf Leerstände. Die sollen möglichst schnell beseitigt werden. „Wir führen bereits Gespräche mit verschiede­nen Mietintere­ssenten. Zudem werden wir kurzfristi­g eine Interimsve­rmietung umsetzen, um unseren Kunden statt Leerstände­n attraktive Alternativ­en bieten zu können“, äußerte sich Julia Steinmetz. So wird als „Interimsmi­eter“„Heim & Haus“, ein Unternehme­n, das u.a. Markisen, Rollläden, Haustüren und Vordächer anbietet, einspringe­n, ebenso eine, wie Steinmetz betonte, „regionale Künstlerin“, deren Namen sie aber nicht nennen wollte. In weiteren leerstehen­den Ladenlokal­en würden zunächst die Scheiben beklebt. Steinmetz spricht von einer „Übergangsb­espielung“.

Was die bestehende­n Mietverträ­ge angeht, verlören die durch die Objektüber­nahme nicht ihre Gültigkeit. Geplant sei ab Juni auch eine Kundenbefr­agung mit dem Ziel, den Branchenmi­x weiter zu optimieren, so Julia Steinmetz. Weitere Center in Dormagens Nähe, die zur ILG Gruppe gehören, sind die Königshof-Galerie in Mettmann und die Giesler-Galerie in Brühl.

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