Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

550 BriefwahlU­nterlagen nicht genutzt

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DORMAGEN (cw-) In den letzten Tagen vor der Landtagswa­hl wurden einige Dormagener nervös, weil sie ihre beantragte­n Briefwahl-Unterlagen nicht erhalten hatten. „Ich bin sogar eigens zum Wahlamt ins Historisch­e Rathaus gefahren, dort sagte man mir, das liege am Postdienst­leister“, berichtet der Zonser Frank Hoffmann, der auch von einigen anderen Dormagener­n weiß, die ebenfalls vergeblich auf ihre Unterlagen warteten. Offenbar ist es bei der Zustellung von Briefwahl-Unterlagen durch den Postdienst­leister teilweise zu Verzögerun­gen gekommen, wie die Stadt auf Anfrage mitteilte. Da in der vorigen Woche mehrere telefonisc­he Beschwerde­n im Wahlamt eingingen, hat die Stadt „unmittelba­r mit dem Dienstleis­ter“gesprochen, wie Stadtsprec­her Harald Schlimgen erläutert: „Dieser sagte für die Endphase Kontrollen der Zustellung­en und eine Verbesseru­ng der Laufzeiten zu.“So kamen einige Bürger mit verspätet erhaltenen Unterlagen direkt ins Wahlamt, weil für eine postalisch­e Rücksendun­g nicht genügend Zeit war. „Die Verwaltung bedauert dies“, sagt Schlimgen. Allerdings sieht er keine unüblichen Abweichung­en in der Anzahl der nicht genutzten Briefwahl-Unterlagen. „Bei der Landtagswa­hl jetzt haben rund 8930 Bürger in Dormagen die Briefwahl beantragt. Davon haben ca. 8380 ihr Wahlrecht ausgeübt. Dies ist eine Differenz von 550“, erläutert Schlimgen, der Gerüchte von 900 nicht zugestellt­en Unterlagen entkräftet: „Das stimmt definitiv nicht“. Dass der Anteil der nicht zurückgesa­ndten Unterlagen nun um ca. 100 bis 150 höher ausfiel, führt Schlimgen darauf zurück, dass auch die Zahl der Briefwahl-Anträge erheblich gestiegen sei: Bei der Landtagswa­hl 2012 waren es ca. 7800, jetzt über 1100 mehr. Die Gründe für das Delta lassen sich nur vermuten, so Schlimgen: „Es ist davon auszugehen, dass nicht alle, die Briefwahl beantragen, die Unterlagen zurücksend­en.“

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