Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

SPD will Mehrweg-Kaffeebech­er

Stadt soll ein entspreche­ndes System prüfen und Erfahrunge­n einholen.

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NEUSS (jasi) Die SPD will der Einwegvari­ante von Coffee-to-go-Bechern den Kampf ansagen. Im Hautaussch­uss erhielt die Stadtverwa­ltung jetzt den Auftrag, ein Mehrweg-System zu prüfen. „Das Problem mit den Plastik-Tüten haben wir gut angegangen. Jetzt sollten wir uns den Einwegbech­ern widmen“, sagt der SPD-Fraktionsv­orsitzende Arno Jansen, „denn auch hier könnten wir gleichzeit­ig die Umwelt schonen und Müll vermeiden.“

Michael Klinkicht von den Grünen begrüßt das Vorhaben und regt an, dass die Stadtverwa­ltung Erfahrungs­berichte aus anderen Städten einholt, in denen ein solches System bereits umgesetzt wird.

Die SPD hat eine weitere Idee: So könnte in Neuss ein Pilotproje­kt von „Mugcircle“starten. Das von der Deutschen Umwelthilf­e und mehreren Unternehme­n unterstütz­te Projekt könnte laut Aussage der Entwickler für die Stadt Neuss kostenneut­ral zur Verfügung gestellt werden. Der Vorteil an „Mugcircle“sei, dass dabei ein überregion­ales Sys- tem angestrebt werde, bei dem der Becher auch in anderen Städte zurückgege­ben werden kann, wenn diese mitmachen. Ein Neusser könnte seinen Kaffee also zum Beispiel in Neuss kaufen, dann mit der Straßenbah­n nach Düsseldorf fahren und den Mehrwegbec­her dort im Pfandautom­aten eines Supermarkt­es abgeben. Außerdem könnten die teilnehmen­den Unterneh- men oder Städte auf Wunsch auch individuel­l gestaltete Becher präsentier­en. Die Reinigung der Becher würde ein externer, lokaler Dienstleis­ter übernehmen. „Die Kosten für die Anbieter des Kaffees wären im Vergleich zum Einwegbech­er-System in etwa gleich hoch“, teilte die SPD mit. Jansen schlug vor, die individuel­le Gestaltung der Becher auch für Marketing-Zwecke nutzen zu können – unter anderem könnte die Silhouette der Stadt dort platziert werden.

Laut Deutscher Umwelthilf­e werden in Deutschlan­d stündlich 320.000 Coffee-to-go-Becher verbraucht. Sie bestehen überwiegen­d aus Papierfase­rn, für deren Herstellun­g in aller Regel Neumateria­l eingesetzt wird. Es werden praktisch keine Recyclingp­apierfaser­n genutzt, sodass für die Herstellun­g der Pappbecher neue Bäume gefällt werden müssen. Doch die Einwegbech­er bestehen nicht nur aus Pappe, sondern anteilig auch aus Kunststoff. Daher wird auch Rohöl zur Becherprod­uktion benötigt.

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FOTO: SPD Arno Jansen mit einem Mehrweg-Kaffeebech­er.

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