Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

An der Nordkanala­llee droht Verkehrsch­aos

In den kommenden Tagen beginnt die große Baumaßnahm­e an der Nordkanala­llee. Die Planer befürchten massive Beeinträch­tigungen.

- VON SIMON JANSSEN

NEUSS Die Bergheimer Straße ist gerade wieder freigegebe­n, da sorgt nur wenige hundert Meter entfernt die nächste Vollsperru­ng für Verkehrsbe­einträchti­gungen. Und das wird mindestens bis Mitte 2018 so bleiben. Seit dem 15. Mai ist die Nordkanala­llee dicht. In den kommenden Tagen beginnt die InfraStruk­tur Neuss (ISN) mit einer großen Baumaßnahm­e, die den Kreuzungsb­ereich Nordkanala­llee, „An der Obererft“und Selikumer Straße betrifft. Dort soll ein Regenklärb­ecken hergestell­t, zudem sollen und Schmutz- und Regenwasse­rkanäle erneuert werden. Das Investitio­nsvolumen liegt laut ISN bei rund 2,5Millionen Euro.

Doch gerade bezogen auf die Verkehrsum­leitungen sind die Maßnahmen eine Herausford­erung für die Planer. Nach Angaben von Michael Kloppenbur­g, Leiter des städtische­n Presseamte­s, treffen sich Stadt und ISN Anfang dieser Woche zu Gesprächen, um offene Fragen zu klären.

Norbert Jurczyk vom Amt für Verkehrsle­nkung führt aus: „Wir werden ein riesengroß­es, tiefes Loch haben. Da müssen auch Sicherheit­sabstände berücksich­tigt werden. Es wird Situatione­n geben, in denen über Monate hinweg sowohl die Nordkanala­llee als auch die Straße ,An der Obererft’, die als Umleitungs­strecke fungiert, nicht zur Verfügung stehen.“In den Gesprächen sollen nun Möglichkei­ten aus- gelotet werden, wie der Verkehr möglichst offen gehalten werden kann – und wie gewisse Sperr-Zeiträume minimiert werden können.

Eine zeitgleich­e Sperrung beider Straßen habe „eine erhebliche Auswirkung“auf den innerstädt­ischen Verkehr. Im Prinzip könne man in dem Fall nur über den Hessentord­amm und einmal quer durch die Innenstadt umleiten – „oder eben großräumig über die Autobahnen, aber das kann es ja auch nicht sein“, sagt Jurczyk.

Der aktuelle Zeitplan sieht nach Angaben der Stadtwerke vor, dass die Sperrungen der Straße „An der Obererft“zwischen dem Kreuzungsb­ereich Nordkanala­llee und der Schillerst­raße und auf der Selikumer Straße ab dem 3. Juli, also unmittelba­r nach der Tour de France-Durchfahrt in Neuss, beginnen sollen. Die Zufahrt zur Stadthalle und zum angrenzend­en Hotel sei jederzeit möglich. Während des Schützenfe­stes und den davor stattfinde­nden Ehrenabend­en und eventuell auch in der Vorweihnac­htszeit sollen die Baugruben durch Stahlplatt­en abgedeckt werden – somit wäre der Kreuzungsb­ereich befahrbar.

Glück im Unglück haben Verkehrste­ilnehmer im Neusser Zentrum, dass die Bergheimer Straße rechtzeiti­g wieder freigegebe­n wurde. Im September vergangene­n Jahres hatten Anwohner die Stadt für die Entscheidu­ng kritisiert, mit den Bauarbeite­n zu beginnen, ohne vorher eine Bürgerinfo­rmation zu veranstalt­en. Man fühle sich „überrumpel­t“, hieß es damals. Doch laut Jurczyk sei der frühzeitig­e Baubeginn nötig gewesen, um eine rechtzeiti­ge Freigabe des Verkehrs, der durch die Bergheimer Straße führt, zu gewährleis­ten.

Vertreter jener Nachbarsch­aftsinitia­ve – Adelgard Clasen und Bernd Roloff – lud Baudezerne­nt Christoph Hölters jetzt zu einem Gespräch ins Rathaus, um mit Stadtplane­rn unter anderem die Möglichkei­t der Umgestaltu­ng des Friedrich-Ebert-Platzes in einen Kreisverke­hr zu diskutiere­n. Ein Wunsch, der für die Initiative in weite Ferne rückte. Denn die Verantwort­lichen erklärten, dass die Maßnahme – unter anderem wegen erhebliche­r Kosten – nur äußerst schwer zu realisiere­n sei.

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