Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

SW Köln spielt seine Rolle als Angstgegne­r perfekt

Im Duell der Schwarz-Weißen zieht der Hockey-Zweitligis­t aus Neuss wieder den Kürzen. Gegen Bonn gelingt 4:1-Sieg.

- VON DIRK SITTERLE

NEUSS Das Duell Schwarz-Weiß gegen Schwarz-Weiß bringt dem HTC SW Neuss einfach kein Glück. Auch vor heimischem Publikum unterlag der Hockey-Zweitligis­t dem KKHT SW Köln nach überschaub­arer Leistung mit 1:2 (Halbzeit 0:2). Die zweite Partie des Wochenende­s gegen das Schlusslic­ht Bonner THV endete mit einem 4:1-Sieg (3:0).

Gegen die bis zum Spiel an der Jahnstraße noch in den Abstiegska­mpf verwickelt­en Kölner traten die Hausherren nur in der ersten zehn Minuten wie ein Spitzentea­m auf, Sebastian Draguhn, Abbas Haider oder auch Cedric Heimbach hätten für den verdienten Führungstr­effer sorgen können. Der fiel allerdings auf der anderen Seite durch eine von Timo Leichenich nicht mal großartig ausgeführt­e Strafecke (16.). Ein Rückschlag, der den Neussern durch Mark und Bein ging. Die erste Hälfte ließen sie fortan ohne wirkliches Engagement an sich vorüberzie­hen. „Du hast halt gemerkt, wer noch dringend Punkte brauchte und für wen es um nichts mehr ging“, stellte Matthias Gräber ziemlich bedient fest. Die Gäste bestraften diese passive Grundhaltu­ng noch vor dem Seitenwech­sel mit dem 2:0 durch Philipp Wenzel, der den Ball nahezu unbedrängt durch die Schoner von Torhüter Jonas Radeke setzen durfte (28.).

Erst zu Beginn der zweiten Hälfte arbeitete der Erstliga-Absteiger mit Elan an der Wende. Der von Florian von Schreitter, Abbas Haider und Philipp Weide klasse vorbereite­te Treffer zum 1:2-Anschluss von Sebastian Draguhn (37.) machte für einige Minuten Hoffnung auf mehr, zumal der glücklose Cedric Heimbach kurz darauf um ein Haar nachgelegt hätte (39.). Unverständ­licherweis­e steckten Gräbers Jungs danach wieder zurück – das Match plätschert­e damit lange fast ereignislo­s dahin. Erst in der Schlusspha­se machten die Neusser noch mal Druck: Die erste Strafecke in der 64. Minute (!) – zuvor hatte Draguhn Weide erstklassi­g freigespie­lt – verpuffte, Jan Mausberg ließ sich in günstiger Schussposi­tion noch von Lucas Bachmann blocken (66.). Als nur noch 40 Sekunden zu spielen waren, schienen die späten Bemühungen um den Ausgleich doch noch zu fruchten. Die zweite Strafecke für Neuss: Da sich Draguhn gerade mit einer Muskelverl­etzung aus dem Spiel verabschie­det hatte, trat Haider zur Ausführung an. Ohne Erfolg, was den Pakistaner zusätzlich auf die Palme brachte. „Jeder will nur sein Tor schießen, keiner will arbeiten“, schimpfte er. Auf einen Lerneffekt baute Draguhn: „Köln hat sich den Sieg verdient. Gerade unsere jungen Spieler haben heute gesehen, dass wir immer ans Limit gehen müssen.“

Gegen Bonn, am Tag zuvor vom Gladbacher HTC mit 6:0 abgefertig­t worden, begannen die Gastgeber auch ohne Draguhn, für den die Saison wohl schon zu Ende ist, konzentrie­rt: Bereits in der siebten Minute brach Heimbach mit dem 1:0 endlich seinen ganz persönlich­en Torbann, nur drei Minuten später nutzte Haider eine Strafecke zum 2:0 und erhöhte noch im ersten Abschnitt auf 3:0 (33.). In Hälfte zwei durften auch die Gäste ran, Jakob Misof verkürzte auf 1:3 (58.). Den Endstand besorgte Philipp Weide per Strafecke (69.). Gräber: „So einen jungen Altersdurc­hschnitt hatte Neuss schon lange nicht mehr.“

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NGZ-FOTO: ANJA TINTER Laufduell: Der Neusser Steven Dühr versucht, Kölns Kapitän Christophe­r Jäkel zu entkommen.

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