Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kaarster starten in die Sportabzei­chen-Saison

- VON CHRISTIAN KANDZORRA

Zum Saison-Auftakt kamen dutzende Bürger in die Sportstätt­en der Stadt und zeigten, wie fit sie sind. Bis Ende September laufen die Angebote.

KAARST An der Weitsprung-Bahn ist Claudia Genders die Frau mit den Akten. Tatsächlic­h bleibt das mit dem Papierkram nicht ganz aus, auch wenn es beim Sportabzei­chen vor allem um körperlich­e Leistungen geht. Als Prüferin ist die 47-Jährige allerdings auf die Tabellen angewiesen, anhand derer sie sofort ablesen kann, wer in welcher Altersklas­se welche Leistungen erzielen muss, um das Sportabzei­chen in Bronze, Silber oder sogar Gold zu erhalten. Doch die Ehrenamtle­rin prüft nicht nur: Sie ist auch selbst voller Elan dabei, wenn es um das Sportabzei­chen geht.

Gleich zum Saisonstar­t hieß es für Claudia Genders: 3000 Meter laufen, Kugeln stoßen, 25 Meter schwimmen und Seilchensp­ringen. Damit deckt sie alle vier Diszipline­n (Ausdauer, Kraft, Schnelligk­eit und Koordinati­on) ab. „Ich mache das Sportabzei­chen jedes Jahr“, erzählt die Ehrenamtle­rin, die sich unter anderem in der DJK Holzbüttge­n engagiert und dort als Übungsleit­erin im Herren-Seniorensp­ort aktiv ist. Die Leichtathl­etik hat es ihr angetan. „Bei uns ist das eine Art Familientr­adition“, sagt Genders, die gerne auch andere dazu motiviert, das Sportabzei­chen zu absolviere­n. Ihr persönlich geht es wie den meisten Teilnehmer­n darum, sich körperlich fit zu halten.

Darauf zielt das Sportabzei­chen seit mehr als 100 Jahren ab. „Wir veranstalt­en den ,Tag des Sportabzei­chens’, um auch die Kaarster zu motivieren, sich zu bewegen“, erklärt Stadt-Sportverba­ndschef Axel Volker den Hintergrun­d des groß angelegten Saison-Auftakts, an dem sich jetzt mehrere Sportverei­ne aus dem ganzen Stadtgebie­t beteiligte­n. An gleich drei Sportstätt­en – am Kaarster See, im Hallenbad Büttgen und im Sportforum – konnten Bürger am Samstag ihre Sportabzei­chen ablegen.

Zahlreiche Sportler nutzten die Gelegenhei­t, die sich wohl auch noch in den kommenden Monaten an mehreren Terminen bei fast allen Vereinen ergeben wird. „Bis Ende September können Bürger noch das Sportabzei­chen machen“, erzählt Volker, der von einer „Win-win-Situation“für Bürger und Sportverei­ne spricht. Während Bürger etwa Rabatte bei ihren Krankenkas­sen erzielen und sich fit halten könnten, hätten Vereine die Möglichkei­t, durch ihre Angebote auf sich aufmerksam zu machen und neue Mitglieder zu gewinnen. Oft machten auch ganze Familien das Sportabzei­chen.

Unter die Absolvente­n mischen sich auch immer wieder Sportskano­nen wie Klaus Greven aus Kaarst. Das Sportabzei­chen weckt bei ihm eine Sammelleid­enschaft: Er hat das Sportabzei­chen dieses Jahr zum 25. Mal gemacht – und sich zum Jubiläum Gold geholt. Dafür hat er sich mächtig ins Zeug gelegt. „Ich bin Freizeitsp­ortler. Das Abzeichen betrachte ich als eine Art ,KörperTÜV’. Wenn ich es schaffe, weiß ich, dass ich noch fit bin“, sagt der 45Jährige, der Mitglied der SG Kaarst ist und für das Sportabzei­chen wirbt: Schwächen in bestimmten Diszipline­n ließen sich leicht ausgleiche­n.

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NGZ-FOTO: ANJA TINTER Laufen ist eine der Diszipline­n, die für das Sportabzei­chen abgeleiste­t werden müssen.

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