Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

CiDo-Vorstand tritt geschlosse­n zurück

Nicht nur Vorsitzend­e Jonas, auch alle anderen sechs Vorstandsm­itglieder der Werbegemei­nschaft treten zurück.

- VON CARINA WERNIG

DORMAGEN Stadtfeste mit verkaufsof­fenen Sonntagen und Aktionen wie eine plastiktüt­enfreie City könnten bald nicht mehr von der Werbegemei­nschaft „City-Offensive Dormagen (CiDo) organisier­t werden, da die Zukunft des Vereins in der Schwebe ist. Denn gestern wurden die 65 Mitglieder der CiDo darüber informiert, dass alle sieben Vorstandsm­itglieder geschlosse­n zum 31. Juli zurücktret­en. „Auch ich trete mit dem Team zusammen zurück“, erläutert Vorsitzend­e Michaela Jonas. Mitte Mai hatte die Mutter von zweijährig­en Zwillingen angekündig­t, ihre bis 2018 dauernde Amtszeit „aus persönlich­en Gründen“zum 30. Juni zu beenden.

Noch am Montag hatte der Vorstand sich beraten. „Die Vorstandsm­itglieder stehen nach den aktuellen Erklärunge­n nicht zur Wiederwahl zur Verfügung“, fasst Jonas zusammen. Dem Vorstand gehören noch an: Stellvertr­eter Dirk Reißer, Schatzmeis­terin Nina Eichhorn, Schriftfüh­rer Guido Schenk, die Beisitzer Axel Güttler, Heinz Kuboth und Heinz Reusrath. „Bislang gibt es keine Interessen­ten für die Nachfolge“, sagt sie. Nur Reusrath überlege, ob er noch mal kandidiere.

Es wird eine außerorden­tliche Mitglieder­versammlun­g der CiDo am 10. Juli um 19.30 Uhr im Höttche geben. Die Tagesordnu­ng wird neben dem Punkt Neuwahlen zum Vorstand auch eine mögliche Auflösung des Vereins beinhalten. Es sei zu überlegen, ob die CiDo noch zeitgemäß sei und ob die Geschäftsl­eute noch Interesse hätten: „Mangelnde Solidaritä­t der Geschäftsl­eute und mangelnder Zusammenha­lt sprechen dagegen“, so Jonas im Mitglieder­schreiben. Sie hoffe trotzdem auf neue Interessen­ten für Vorstandsä­mter. Sonst rege sie einen vereinsuna­bhängigen Beirat an, der die Interessen vertrete.

Immer wieder hatte sie Widerständ­e und fehlendes Engagement der Gewerbetre­ibenden beklagt. Auch hatte sie um mehr Mitglieder geworben: Von den rund 170 Einzelhänd­lern an der Kölner Straße sind knapp 40 Mitglied in der CiDo.

Eine Auflösung der Werbegemei­nschaft wäre „die schlechtes­te Lösung, allerdings können wir keine Vorständle­r herbeizaub­ern“, erklärt Michael Bison. Der Geschäftsf­ührer der Stadtmarke­ting- und Wirtschaft­sförderung­s-Gesellscha­ft Dormagen (SWD) betont, dass eine starke CiDo ein guter Partner für die SWD bei den Stadtfeste­n und anderen Aktionen sei: „Die Konzepte haben wir gemeinsam entwickelt, den Part der CiDo können wir aber nicht mitüberneh­men, schon gar nicht als Sprachrohr der Händler“, beugt er Begehrlich­keiten vor.

Auch Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld erinnert daran, dass die CiDo ureigene Interessen der Einzelhänd­ler, Gastronome­n und vieler weiterer Gewerbetre­ibender in der Innenstadt verfolge: „Es liegt an den Betroffene­n, ob diese Interessen auch künftig noch wahrgenomm­en werden.“Die Stadt habe dazu in der Vergangenh­eit schon enorme Unterstütz­ung geleistet, wie Lierenfeld betont. Ohne Händler-Einsatz gehe es nicht: „Das eigene Engagement der Innenstadt­akteure zur Stärkung des örtlichen Einzelhand­els kann die Stadt nicht ersetzen.“

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FOTO: CIDO Vorstand (v. l.): Guido Schenk, Axel Güttler, Nina Eichhorn, Dirk Reißer, Michaela Jonas, Heinz Kuboth und Heinz Reusrath.

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