Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bilder vom Wald ohne Romantik

Petra Fröning und Veit-Johannes Stratmann stellen bei Splettstöß­er aus.

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KAARST (barni) Es ist ein kleiner Wald bei Narbonne, der eigentlich nichts wirklich Anziehende­s hat und der doch das Künstler-Ehepaar Petra Fröning und Veit-Johannes Stratmann so fasziniert. Ihre Eindrücke setzten sie in Kunst um und präsentier­en jetzt ihre sehr unterschie­dlichen Werke in der Galerie Splettstöß­er.

Veit-Johannes Stratmann, Jahrgang 1960, empfindet den Wald am Massif de la Clape, das der Ausstellun­g ihren Namen gab, „so, als hätte ein Riese darin gewütet“. Er wirke wie eine Insel inmitten der Welt der Schönen und Reichen. „Keine Tiere sind dort zu sehen, keine Vögel zu hören“, sagt der Künstler, der mit seiner Frau sowohl in Krefeld, als auch in Düsseldorf lebt. Diese Atmosphäre fängt er wie folgt ein: Er trägt die Ölfarbe sehr dick auf, so dass der desolate Wald zum Greifen nah erscheint. Die Landschaft, die ihn regelmäßig überwältig­t, präsentier­t er so, dass sie auch auf den Zuschauer einen massiven Eindruck macht, dem er sich nicht entziehen kann.

Dieser Wald vermittelt alles andere als Romantik und ist vielleicht – so der Künstler – näher an der Wirklichke­it als die Vorstellun­g vom Jetset-Leben wenige Kilometer entfernt. Menschen spielen auf den Bildern beider Künstler keine Rolle – es gibt sie in diesem unwirtlich­en dornenreic­hen Gebiet auch kaum.

Petra Fröning geht ganz anders an dasselbe Thema heran. Die 44-Jährige sammelt Landschaft­seindrücke, die auch für sie am Massif de la Clape besonders intensiv sind. So entstehen unter anderem Bilder in Schwarzwei­ß. Die Künstlerin trägt zunächst Farbe auf einer Folie auf, drückt dann eine weiße Leinwand auf die noch feuchte Farbe – die so entstanden­e Monotypie wird mitunter weiter bearbeitet. Mehr Ruhe als diese flirrenden Arbeiten verströmen die großen grauen floralen Arbeiten, auf denen Petra Fröning Schatten von Pflanzen stark vergrößert wiedergibt.

„Massif de la Clape“ist in der Galerie Splettstöß­er noch bis zum 24. Juni zu sehen. Am Sonntag, 11. Juni, besteht die Möglichkei­t, mit den beiden Künstlern ab 11 Uhr ins Gespräch zu kommen.

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NGZ-FOTO: ANJA TINTER Petra Fröning und Veit-Johannes Stratmann stellen in der Galerie von Brigitte Splettstöß­er aus.

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