Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Jüchen braucht Schützenhi­lfe aus Meerbusch

Nur ein Heimsieg im Lokalduell mit Nievenheim erhält dem Landesligi­sten die Chance auf den direkten Klassenver­bleib.

- VON PATRICK RADTKE

JÜCHEN Wenn der VfL Jüchen/Garzweiler morgen (15 Uhr) zum letzten Mal in dieser Saison die Tore der Anlage an der Stadionstr­aße öffnet, ist für die meisten Zuschauer zittern angesagt. Denn für die Hausherren geht es um nichts anderes als den Klassenerh­alt in der Landesliga.

Nur ein Sieg über den VdS Nievenheim würde den Fußballer die Chance auf den direkten Klassenerh­alt eröffnen – wenn zeitgleich der VfL Benrath beim TSV Meerbusch II verliert. Denn aktuell liegen die Landeshaup­tstädter zwei Punkte vor Viktoria. Es droht also der Relegation­smarathon, der im Optimalfal­l drei Spiele andauert. Jüchens Co-Trainer Michele Fasanelli hofft auf Schützenhi­lfe aus Meerbusch und das nötige Match-Glück: „Der TSV hat die vergangene­n sieben Spiele verloren. Hoffentlic­h wollen sie sich zu Hause vernünftig von den Fans verabschie­den. Wir haben uns auf die Partie ganz normal vorbereite­t. Vielleicht ist das Glück et- was mehr auf unserer Seite als zuletzt gegen Viersen. Die erste Chance, kann auch einfach mal sitzen.“

Die Jüchener, welche schon wieder seit vier Spielen auf einen Sieg warten, sind sich der Ausgangsla­ge bewusst, dürfen jedoch nicht auf ein unmotivier­tes Nievenheim hoffen. „Wir werden Jüchen nichts schenken – auf gar keinen Fall“, so die klare Ansage von Trainer Thomas Bahr. Die VdS-Kicker, die Jüchen im Hinspiel beim 5:0 nicht den Hauch einer Chance ließen, haben sich noch zwei Ziele gesetzt: Zum einen soll die 50-Punkte-Marke geknackt werden, zum anderen soll in der Endabrechn­ung noch der sechste Tabellenpl­atz herausspri­ngen. „Die Jungs sind extrem heiß. Rang sechs wäre die Bestätigun­g der vergangene­n Saison und ein hervorrage­nder Abschluss. Wir werden Gas geben und wollen uns definitiv nicht den Vorwurf der Wettbewerb­sverzerrun­g gefallen lassen müssen“, so Bahr. Der Coach hat seiner Truppe vor einigen Wochen zudem ein besonderes Schmankerl versproche­n: „Als wir deutlich weiter unten standen, habe ich gesagt, dass es eine große Feier bei mir im Haus gibt, falls wir Platz sechs noch erreichen. Darauf haben meine Spieler mich nun in der Trainingsw­oche tausend Mal angesproch­en. Da komme ich wohl nicht mehr raus“, sagte Bahr nicht ohne ein Augenzwink­ern. Die Duellbilan­z spricht für Grün-Weiß: Jüchens letzter Sieg gegen Nievenheim datiert aus der Saison 2013/14.

In Nievenheim steht nach der Saison ein größerer Umbruch an: Stephan Volk wird sich in den fußballeri­schen Ruhestand verabschie­den. Daniel Dünbier und Matthias Keutmann wechseln aus zeitlichen Gründen in die zweite Mannschaft und Marcus Buchen fällt aufgrund eines Kreuzbandr­isses lange aus. Bahr: „Bis er wiederkehr­t, wird es dauern. Die Abgänge summieren sich. Wir sind auf der Suche und können unter anderem einen sehr guten Innenverte­idiger gebrauchen. Ob es ein erfahrener Spieler oder ein junges Talent wird, werden wir dann sehen. Es wird schwer, die- ses Ding zu stopfen“. Vorher steht jedoch das Spiel gegen Jüchen im Fokus. In den Kreisligen glühen vor entscheide­nden Partien gerne mal die Telefondrä­hte und es wird der ein oder andere Kasten Bier als Belohnung ausgelobt. Dies sei, so Bahr und Fasanelli, dieses Mal nicht der Fall gewesen. Jüchens Co-Trainer hat dennoch einen Anreiz für den TSV. „Sollte es mit dem Klassenerh­alt klappen, fahren wir zur Not auch nach Meerbusch und feiern mit ihnen zusammen.“

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NGZ-FOTO: ANJA TINTER Klare Sache: Beim 5:0-Sieg im Hinspiel ließ der VdS Nievenheim (am Ball) dem VfL Jüchen/Garzweiler keine Chance.

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