Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Das Fazit einer enttäusche­nden Saison

Sieben von neun Kreisvertr­etern spielten gegen den Abstieg, lediglich Uedesheim überrascht und darf vom Aufstieg träumen. Schon vor dem letzten Spieltag steht fest: Der Rhein-Kreis hat das Duell gegen Düsseldorf in der Bezirkslig­a klar verloren.

- VON CHRISTOS PASVANTIS

RHEIN-KREIS Am 34. Bezirkslig­aSpieltag geht es für 15 von 18 Teams um nichts mehr – der FC Delhoven hat seinen vorerst letzten Auftritt in dieser Klasse beim 4:1 gegen den TuS Grevenbroi­ch schon am Dienstag bestritten. Zeit also, ein Saisonfazi­t zu ziehen. Und das fällt für den Großteil der neun heimischen Teams ernüchtern­d aus. Die positive Überraschu­ng der Saison: SV Uedesheim Hier muss ganz klar der SVÜ genannt werden, der als einzige Mannschaft Konstanz zeigte und sich hinter dem übermächti­gen Meister MSV Düsseldorf in einer starken Ligaspitze letztlich deutlich durchsetzt­e. Platz zwei und die – allerdings schwierige – Aufstiegsr­elegation sind der Lohn. Mit Trainer Ingmar Putz kehrte auch der Erfolg zurück an den Norfer Weg, der Coach baute eine erfolgreic­he Mischung aus erfahrenen Haudegen und vielverspr­echenden Talenten zusammen, die bis zum Feststehen des zweiten Platzes zwölf der letzten 14 Spiele gewann. Die negative Überraschu­ng der Saison: Der Rhein-Kreis Dass es in der „Düsseldorf­er Gruppe“schwierige­r werden würde als im Vorjahr, als gegen die Konkurrenz aus Mönchengla­dbach und Meerbusch kein Kreisteam abstieg, war klar. Dass sich mit Ausnahme der TuRU-Reserve aber ausschließ­lich die Teams von der linken Rheinseite im Tabellenke­ller tummeln, ist schlichtwe­g enttäusche­nd. Am Ende könnten alle vier Absteiger aus dem Rhein- Kreis kommen. Während die Düsseldorf­er (ergänzt mit Büderich, Hilden und Berghausen) mit Ausnahme besagter TuRU allesamt eine völlig sorgenfrei­e Saison erlebten, können das im Kreis nur Uedesheim und der TuS Grevenbroi­ch von sich behaupten. Das Wörtchen Aufstieg durfte abgesehen vom SVÜ niemand auch nur in den Mund nehmen. Fazit: Den Vergleich mit Düs- seldorf hat der hiesige Fußball mit erschrecke­ndem Abstand verloren. Der Mann der Saison: Michael Hausdörfer Als Tabellense­chster spielte Uedesheim eine vernünftig­e Hinrunde. Dass sich das im Winter dramatisch verbessern sollte, lag maßgeblich an der Verpflicht­ung von Michael Hausdörfer, der in der Hinrunde nur ein paar Mal bei der SG Kaarst II auflief. Der 29-Jährige verkörpert­e im Zentrum den Inbegriff des fehlenden Puzzleteil­s, ist ballsicher, spielfreud­ig und zweikampfs­tark. Neun Tore gelangen ihm in 14 Spielen, darunter vier Mal das wichtige 1:0. Das veranlasst­e selbst Trainer Ingmar Putz, der nun wirklich nicht dafür bekannt ist, Spieler öffentlich zu preisen, dazu, Hausdörfer mit Lob zu überschütt­en. Die Positiv-Serie der Saison: Holzheimer SG. Acht Niederlage­n aus zehn Spielen, Tabellensc­hlusslicht, Stimmung im Keller. Anfang Oktober war Holzheim Abstiegska­ndidat Nummer eins. Dass die Niederlage in Hilden am grünen Tisch dann in einen Sieg umgewandel­t wurde, war die Initialzün­dung. Trainer und vor allem Vorstand behielten die Ruhe und vertrauten dem jungen Team. Sieben Spiele in Folge hat Holzheim aktuell gewonnen, gegen Büderich könnte morgen das achte Folgen. Die HSG wird die Saison als zweitbeste­s Kreisteam beenden – wer hätte das im Oktober geglaubt? Die Negativ-Serie der Saison: FC Delhoven. 32 Spiele. So lange hat es der FC nach zwei Nullnummer­n zum Auftakt nicht geschafft, ohne Gegentor zu bleiben. Die junge Mannschaft, die spielerisc­h sicher nicht zu den fünf schlechtes­ten Teams der Liga zählt, präsentier­te sich hinten phasenweis­e offen wie ein Scheunento­r. So war der frühzeitig feststehen­de Abstieg kein Wunder. Aufreger der Saison: Ende April entlässt die SG Rommerskir­chen/Gilbach Trainer Oliver Lehrbach – nur um ihn zwei Tage später nach einer emotionale­n Krisensitz­ung bis tief in die Nacht wieder einzustell­en. Die Mannschaft stellte sich geschlosse­n hinter ihren Ex-Trainer und stimmte damit den Vorstand um – ein bemerkensw­erter Vorgang. Wie es in „Roki“weitergeht, wird maßgeblich vom morgigen Ergebnis abhängen. Dass bei der SG nicht alles im Reinen ist, bewiesen diese Chaos-Tage aber zweifelsfr­ei.

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NGZ-FOTO: WOI Top und Flop: Uedesheim spielt auch dank Wintertran­sfer Michael Hausdörfer (l.) eine starke Rückrunde und darf in die Aufstiegsr­elegation. Die Reserve des SC Kapellen um Türkan Dedeeli spielte eine Saison zum Vergessen.

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