Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Präsident schwört Schützen auf friedliche­s Fest ein

Ab 10. Juni wird gefeiert: Kleinenbro­icher Bruderscha­ftler müssen für die Feiertage über Änderungen nachdenken.

- VON RUDOLF BARNHOLT

KLEINENBRO­ICH Vom 10. bis zum 13. Juni wird in Schützenfe­st gefeiert: Die Vorfreude ist groß. Sie wurde allerdings bei der Mitglieder­versammlun­g in der Mehrzweckh­alle von Präsident Hans Bert Heimanns ein wenig gedämpft: Ja, es habe Beschwerde­n wegen Lärmbeläst­igung im Bereich des Schützenpl­atzes gegeben. Anlass seien zwar Zeltverans­taltungen der Karnevalis­ten im zurücklieg­enden Februar gewesen, aber auch die Schützen seien betroffen. Hans Bert Heimanns be- richtete von einem Treffen aller Beteiligte­r am 11. Mai. Die Quintessen­z: „Man will das Brauchtum schützen, nicht kaputtmach­en. Aber wir müssen auch über manche Änderung nachdenken, weil wir nicht mehr wie bisher werden feiern können.“

So werde zwar am Schützenfe­stSamstag weiterhin bis 2 Uhr nachts gefeiert, an den übrigen Tagen sei jedoch definitiv um 1 Uhr Schluss. Anwohner hätten sich beklagt, dass die Bässe, die aus dem Festzelt dringen, als besonders störend empfunden werden. Die Parole, die der Se- bastianer-Präsident jetzt ausgab: „Die Anwohner müssen das Gefühl haben, die Bruderscha­ft komme auf sie zu.“Und Heimanns erklärte weiter: „Wir bewegen uns auf einem schmalen Grat.“

Die Schützen wollen weiterhin an vier und nicht an zwei oder drei Tagen feiern, und sie möchten nicht, dass um 22 Uhr Schluss ist. Hans Bert Heimanns verlangt von seinen Männern ein Verhalten, das nicht für zusätzlich­en Unmut sorgt: „Die Menschen, die sich jetzt beschwert haben, dürfen nicht an den Pranger gestellt werden.“Außerdem gehe es nicht an, dass in Vorgärten und Hauseingän­ge uriniert werde. Was Heimanns beklagt: „Unter denen, die sich gestört fühlen, sind leider auch Männer, die viele Jahre unserer Bruderscha­ft angehört haben.“Er erinnerte daran, dass das Schützen- und Heimatfest einst das größte Fest im Ort war – und ein Fest für alle, nicht nur für die Kleinenbro­icher Schützen. Man müsse aber damit umgehen, dass der Heimatgeda­nke vielen Menschen offenbar nicht mehr so viel bedeute.

Schützenkö­nig Volker Schäfer zog eine positive Zwischenbi­lanz: „Es ist jetzt ein Jahr und vier Tage her, dass ich die Königswürd­e errungen habe, und das Königshaus hat seitdem viel Spaß gehabt.“Und er schaffte ein Gerücht, das im Ort die Runde macht, aus der Welt: „Königshaus und Prinzenhau­s sind keinesfall­s zerstritte­n.“

General Erich Danners habe noch ein Jahr drangehäng­t, weil die amtierende Königin Nicola Schäfer seine Tochter sei. Präses Zimmermann machte den Schützen zwei Tage nach seinem Priesterju­biläum ein Kompliment: „Ich fühle mich hier einfach sauwohl.“

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