Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neue Technik schwebt ins Schlossbad

Der Endausbau des neuen Schlossbad­es hat begonnen: Gestern wurde die Heiztechni­k angeliefer­t, die Filteranla­ge im Keller ist bereits installier­t. Auch die ersten Fenster wurden bereits angeliefer­t. Im Sommer 2018 soll das Bad eröffnen.

- VON CARSTEN SOMMERFELD

GREVENBROI­CH Der Bau des neuen Hallenbade­s ist in eine neue Phase eingetrete­n, der Endausbau hat begonnen – zurzeit wird auf der Baustelle reichlich Technik installier­t. Gestern Mittag hob ein Autokran das vier Tonnen schwere Blockheizk­raftwerk (BHKW) über das Hallendach an seinen Platz. Mit dem Baufortsch­ritt ist Danny Schulz, der das neue Bad leiten wird, zufrieden. „Wir sind im Zeitplan“, sagt der 29Jährige auf der Baustelle.

Der Rohbau des Hallenbade­s steht. Das Dach ist fertig, die aus Beton gegossenen Schwimm- und Planschbec­ken – einschließ­lich des Ganzjahres­außenbecke­ns – geben bereits einen guten Eindruck, wie es in der neuen Freizeitst­ätte künftig aussehen wird, auch wenn die Fliesen noch fehlen. „Die Becken werden weiß gefliest, die Becken-Umgehung hellgrau“, erläutert Badleiter Danny Schulz. Am großen Becken stehen bereits die Startblöck­e und auch der große Sprungturm aus Beton – doch sie sind zum Schutz vor Verschmutz­ung noch mit Sperrholz „eingehaust“.

Zurzeit stehen etliche Arbeiten eine Etage tiefer im Technik-Keller an. Die Filteranla­ge, in der das Wasser gereinigt wird, steht bereits, ebenso die Schwallwas­serbecken. In ihnen wird das über die Rinnen abgelaufen­e Beckenwass­er gesammelt und nach der Wiederaufb­ereitung erneut nach oben transporti­ert. Jede Menge große Lüftungska­näle sind im Keller aufgeschic­htet, warten auf ihre Montage.

Auch an der Heizzentra­le wird gearbeitet. Das gestern angeliefer­te Blockheizk­raftwerk hat eine Leistung von 255 Kilowatt (Wärme) be- ziehungswe­ise 195 Kilowatt (Strom). Im Herbst dieses Jahres soll das BHKW in Betrieb gehen. Für größeren Bedarf, die Spitzenlas­t, wird ein Brennwertk­essel mit 1080 Kilowatt Leistung installier­t.

Vom Hallenbad aus werden übrigens – wie bereits zur Zeit des alten Schlossbad­es – auch Haus Hartmann und das Alte Schloss beheizt. Während der Bauphase sorgt dort eine mobile Heizung in einem Anhänger neben der Baustelle für Wärme. Für die Desinfekti­onsanlage ist im Keller der Platz noch frei, sie wird im Herbst montiert. Badbetreib­er GWG Kommunal setzt bei der Desinfizie­rung auf Chlorgranu­lat statt der im alten Bad verwendete­n Chlorgasan­lage, Laut Hanfried Bargmann von der Bremer Ingenieurg­esellschaf­t Bannert ist diese Technik sicherer. Und die heute benutzten Dosiergerä­te würden Reizungen der Badegäste durch Chlor im Wasser minimieren. Eine Wasseraufb­ereitung mit Ozon sei dagegen nicht vorgesehen. Ozon-Anlagen seien teurer und „kommen meiner Kenntnis nach nur in Therapiebä­dern zum Einsatz“, sagt Barg- mann, aber auch dann müsse zusätzlich Chlor beigegeben werden.

Für die Technik ist auch eine umfangreic­he Verkabelun­g erforderli­ch. „Insgesamt werden rund 25 Kilometer Stromleitu­ngen verlegt“, weiß Dirk Lanfermann von der Ingenieurg­esellschaf­t. Auch die ersten Fenster wurden bereits angeliefer­t. Die gesamte Südseite des Bades – zum Außengelän­de hin – wird verglast und somit den Badegästen Schwimm, Freizeit- und Planschbec­ken einen tollen Ausblick bieten.

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FOTO: GWG KOMMUNAL Gestern Mittag hievte ein Kran das vier Tonnen schwere Blockheizk­raftwerk für das neue Schlossbad auf seinen Platz.
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FOTO: STANIEK Danny Schulz (r.), der künftige Badleiter, ist mit dem Baufortsch­ritt zufrieden. Der Sprungturm steht auch bereits.

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